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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

May 8, 2015

Ist Sex vor der Ehe Sünde?

by Veronika Schmidt in Sex vor der Ehe, Sünde, Gott, Ehe, Aufreger, Meistgelesen!, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Ist Sex vor der Ehe Sünde?

Lukas, 22 Jahre


Lieber Lukas

Ich habe mir lange überlegt, ob ich mich dazu versteigen soll, Dir diese Frage zu beantworten. Nicht, weil ich keine Meinung dazu habe, sondern weil Deine Frage das heisse Eisen in christlichen Gemeinschaften schlechthin ist. Mit einer Antwort kann ich mich eigentlich nur in die Nesseln setzen. Trotzdem - hier ist sie: Sex vor der Ehe kann sowohl keine Sünde, als auch Sünde sein. Ich will Dir das begründen.

Je nachdem, wem Du diese Frage stellst,  wirst Du Menschen finden, die sagen „Ja“, das ist Sünde und solche, die genauso überzeugt sagen, „Nein“, ist es nicht. Und beide nehmen Dir mit ihrer Antwort die Verantwortung ab. Der eine mit einem Verbot, der andere mit einer Erlaubnis. Beides ist nicht richtig. Auf Deine ganz individuelle Lebenssituation geschaut, kann eine Erlaubnis genauso falsch sein wie ein Verbot.  Wenn was schief läuft, wirst Du sagen: „Der andere hat aber gesagt, dass ich das darf. Woher sollte ich wissen, dass diese Beziehung nicht hält und es dann sehr weh tut; dass man dabei so leicht schwanger werden kann; dass das doch nicht alle so easy sehen in der christlichen Gemeinde?“ Oder Du verzichtest erst mal auf Sex, weil man Dir das verboten hat. Aber wenn Dir dann grad nicht nach Gebote einhalten ist, übertrittst Du es halt. Du sagst: „Diese Gesetze sind viel zu streng, die kann man ja nicht einhalten.“ Sagen mir zum Beispiel Leute, wenn ich sage, das Petting zum Orgasmus auch Sex ist. Dann werden sie auf mich wütend, weil ich ihnen das Spiel verdorben habe, das heisst, „wir haben keinen Sex vor der Ehe, wir tun nur so.“

Es ist meine feste Überzeugung: Die Verantwortung in dieser Frage kann jeder nur für sich selber übernehmen. Sexuelle Sünden haben nach wie vor einen besonderen Stellenwert in der christlichen Gemeinde. Doch schauen wir mal, welches Jesus zum höchsten aller Gebote gemacht hat: „Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele, von allen Kräften und von ganzem Gemüt, und deinen Nächsten wie dich selbst“ (Lukas 10,27). 

Dieses Gebot als Grundlage zur Definition von Sünde gibt uns allen reichlich Gelegenheit, immer wieder schuldig zu werden. Deshalb sagt Paulus in Römer 3,23: „Alle sind Sünder und haben nichts aufzuweisen, was Gott gefallen könnte.“ Und in Römer 3,20 rückt er unser Gutmeinen und Rechtmachen ins rechte Licht und schreibt: „Denn kein Mensch wird jemals vor Gott bestehen, indem er die Gebote erfüllt. Das Gesetz zeigt uns vielmehr unsere Sünde auf.“ Gemäss Jesus umfassendem Liebesgebot könnte man sagen: „Wenn es weh tut, ist es keine Liebe. Dann ist es wohl Sünde.“ Und in der Folge werden wir dann traurig, sagt Paulus in 2. Korinther 7,10a: „Denn die von Gott bewirkte Traurigkeit führt zur Umkehr und bringt Rettung. Und wer sollte das jemals bereuen!“

Ich stelle Deiner Frage ein paar Überlegungen zu unserer heutigen Lebenswelt gegenüber. Die heutigen Zivilgesetze geben einen relativ klaren Rahmen bezüglich des Auslebens von Sexualität. Wir haben eine Trennung von geistlicher und weltlicher Gewalt in unserem Land. Gewisse Dinge „müssen“ wir gegenüber dem Staat, in anderen können wir uns allein Gott verpflichtet fühlen. Persönliche Wertmassstäbe können strenger als das Gesetz sein, aber nicht lockerer. Die heutige Lebenswelt erlaubt eheähnliche Formen von Paarbeziehungen, die eine Definition von Ehe und somit „vor der Ehe“ weit fassen lassen. Nach meinem Dafürhalten spricht Gott in Bezug auf Beziehung zwischen sich und dem Mensch sowie zwischen Mann und Frau von einer Einheit zweier Pole auf einer emotionalen Grundlage. Sich in dieser Einheit lieblos zu verhalten, zu betrügen, zu manipulieren, zu zwingen, Gewalt in psychischer und physischer Form anzuwenden, ist nach meinem Dafürhalten „Ehebruch“.

Manchmal verstehen Menschen meine Überlegungen als Kritik an der Ehe. Ich liebe die Ehe. Sie ist in unserer Lebenswelt die verbindlichste, vom Gesetz am besten geschützte Form der Beziehung und die sicherste Form des Zusammenlebens für Kinder. Gar nichts spricht gegen die Ehe. Aber dass die Eheschliessung mit der Aufnahme der sexuellen Beziehung gleichgesetzt wird, lässt ganz viele gläubige Menschen „in Sünde leben“. Was ich an dieser Stelle ausdrücklich betonen möchte: Ich rede von erwachsenen Menschen – Definition volljährig. Lange berufliche Werdegänge, wirtschaftliche Zwänge, verschiedenste Lebensumstände lassen das meiner Meinung nach „normative“ Sex-Verbot zu einem lieblosen Statement verkommen.

Lieber Lukas. Langer Rede kurzer Sinn. Aufgrund vieler Überlegungen komme ich zum Schluss, dass in den Augen von Gott Sex vor der Ehe Sünde ist, wenn aus lieblosen selbstsüchtigen Motiven gewollt, ohne die entsprechende Verantwortung für den anderen Menschen und die Beziehung zu übernehmen. Und es ist in meinen Augen vor Gott keine Sünde, wenn er in übereinstimmender liebender Einheit zweier Menschen aufgrund emotionaler Grundlage und Übernahme von Verantwortung geschieht. Wer entscheidet, was es nun ist? Das kann meiner Meinung nach nur das Paar selber entscheiden und die Verantwortung dafür nicht anderen abtreten. Genauso wie die Entscheidung, ob man mit Sex bis zu Standesamt und Kirche warten will oder nicht. Wenn Dich diese Frage persönlich betrifft, dann sage ich schlicht und einfach: Frag Gott, frag Dein Herz, frag Deine Liebste! Herzlich - Veronika

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May 1, 2015

Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

by Veronika Schmidt in Ehesex, Sex vor der Ehe, keusch, Ehe, Gott, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Wie denkst Du darüber? Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

Andrea, 19 Jahre


Liebe Andrea

Nein, das denke ich persönlich nicht. Einfach deshalb, weil Ehe viel mehr ist als Sex. Sex haben ist einfach Sex haben. Punkt. Für mich besteht eine Ehe aus einem Commitment, einer gegenseitigen inneren Verpflichtung zu dieser Verbindung. Zudem verstehe ich Ehe als eine ernsthafte, gleichberechtigte und auf Augenhöhe stattfindende Beziehung, in der wir das Beste für beide suchen und Verantwortung füreinander übernehmen (siehe auch „Wann bin ich bereit, eine feste Beziehung einzugehen“). Wenn wir diese innere Verbindung an dem messen, wie Gott sich uns gegenüber verpflichtet hat, dann muss sie zudem auch damit fertig werden, dass wir uns enttäuschen, aneinander schuldig werden und zornig übereinander sein können. Ich glaube, dass Gott eine solche bedingungslos liebende, verpflichtende und verzeihende Beziehung als Ehe gedacht hat.

Zu diesem inneren Commitment gehört dazu auch ein äusseres, um eine Beziehung als „verheiratet“ zu sehen. Die Bräuche und Sitten dafür finden wir in allen Zeiten und Kulturen. Ihre Merkmale sind vor allem anwesende Zeugen und die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. In irgendeiner Form wird die Verbindung eines Paares öffentlich gemacht. Viele Menschen zelebrieren dies, indem sie sich von Gott und Menschen den Segen für ihren Eheschluss erbitten. Seit wenigen hundert Jahren ist zudem die Ehe eine Verbindung, die der Staat durch Ehegesetze reguliert und schützt, wenn man sie vor dem Staat schliesst. Aus dem Sex allein kann niemand einen gesetzlichen Anspruch in Bezug auf den anderen geltend machen. Nur ein Kind, das aus dieser sexuellen Beziehung entsteht. Wenn Du Dich dafür interessierst, findest Du hier eine spannende Abhandlung über die Geschichte der Ehe.

In der Bibel finden wir keine Stelle, die aussagt, dass man getraut werden oder einen Vertrag unterschreiben muss, um verheiratet zu sein. Oft war tatsächlich der Sex der Beginn der Ehe. Selbst Luther scheint das so gesehen zu haben. Er schreibt: „Wenn ein Bub zu seinem Mädel hinaufsteigt in die Kammer, und die beiden sind sich einig vor Gott, so beginnt in dem Augenblick die Ehe.“ Diese Sitte finden wir unter anderem in Bräuchen, die Kiltgang oder Fensterln hiessen. Sie waren eine Form der Brautwerbung und dem sich näher kommen und kennenlernen, manchmal eben auch Sex haben. Diese Bräuche, die übrigens die Kirche damals auch nicht gerne sah, erübrigen sich heute, weil man sich in der Öffentlichkeit als Liebespaar zeigen darf.

Du siehst, Ehe hat auch viel mit der jeweiligen Lebenswelt oder Kultur zu tun, in der wir leben. Fühlst Du Dich der Kultur der christlichen Gemeinde verpflichtet, wirst Du wenig Spielraum für eine Ehe finden, die nicht mit kirchlicher und standesamtlicher Trauung beginnt, selbst wenn sie in der Qualität diesem inneren Commitment der von Gott gedachten Ehe entspricht. Für mich wäre aber durchaus aufgrund unserer heutigen Lebenswelt zu prüfen, ob nicht auch andere Formen des Zusammenlebens von Gott den Segen erhalten.  Und zwar deshalb, weil unsere Kultur diese zusätzlichen Formen als legale, öffentlich bezeugte Formen des Zusammenlebens sieht, diese also eine Sitte unserer Zeit sind.

Liebe Andrea, ich hoffe, dass ich Dir Deine Frage so beantwortet habe, dass Du auch auf die vermutlich zwischen den Zeilen noch gestellten, selber eine Antwort finden kannst. Herzlich - Veronika 

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April 24, 2015

Der grösste "Aufreger" in der Kirche Teil 2

by Veronika Schmidt in Aufklärung, falsche Scham, Aufreger, Selbstbefriedigung, Sexualität allgemein, Solosex, Singles, 2015


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Es ist ganz klar. Wir sollen und wollen es nicht in der Öffentlichkeit tun. Wir wollen dabei nicht überrascht werden. Es soll uns nicht beherrschen. Es ist etwas, das nur mir gehört. Es ist etwas sehr Intimes. Aber ist es deshalb falsch? „Kann denn Liebe Sünde sein?“ heisst ein berühmtes Lied von Zarah Leander. Kann denn Selbstliebe Sünde sein? Könnte es sein, dass Selbstliebe sogar eine wichtige Funktion im Leben von Menschen hat? Vielleicht sogar ein Leben lang? Diese Fragen stelle ich mir hier selbst, weil viele Menschen mich das fragen. Und weil es neben der „Sex vor der Ehe“-Frage in christlichen Gemeinschaften die am meisten polarisierende Frage ist.


Die einen sind froh, dass man dieses Tabu bricht, die anderen sind aufgebracht, dass man zu Selbsterfahrung ermutigt. Der Theologie-Professor Stefan Leimgruber sagt in seinem Buch Christliche Sexualpädagogik: Diese „Liebesbeziehung mit sich selbst“ gehört zur sexuellen Entwicklung heute unbestritten dazu. Doch liegt über diesem Tabuthema in der Kirche nach wie vor ein „Schleier des Schweigens“, weit entfernt davon, anzuerkennen, dass diese Selbstliebe ein ganzes Leben andauern könnte und für Menschen jeden Alters ein bedeutungsvolles Thema ist.“ 

Und auch die amerikanische Ordensschwester und Professorin Margaret Farley äussert sich in ihrem Buch über Sexualethik mit dem Titel „Just Love" oder Deutsch "Verdammter Sex" zu diesem Thema. Darin schreibt sie, dass Frauen in der Selbstbefriedigung grosse Erfüllung und eigene Möglichkeiten bei der Entdeckung der Lust fänden. Selbstbefriedigung könne Beziehungen durchaus mehr fördern als behindern. Für dieses Buch und ihre „radikalfeministischen Positionen“ zu Scheidung und Homosexualität erhielt sie vom Vatikan eine fünfseitige offizielle Rüge, die festhält, dass Masturbation eine „schwer ungeordnete Handlung“ darstelle. Margaret Farley ist erst die zweite Frau, die „die Ehre“ hat, vom Vatikan mit einer Erklärung abgestraft zu werden. Sanktionen bekam sie nur nicht, weil die mutige und gescheite Yale-Professorin der christlichen Ethik schon im Ruhestand war.

Selbstbefriedigung ist Selbsterfahrung und ein Teil der Selbstliebe. Sie ist ein „Sich-Ausprobieren“. Die Welt meiner eigenen Sexualität öffnet sich mir. Sie ist Teil der Beziehung zu mir selbst und hat zunächst einmal nur mit mir zu tun. Ich lerne meine Sexualität wertschätzen, und nur was ich selbst schätze und begehre, kann zum wertvollen Geschenk für jemand anderes werden. Sie ist auch schlicht und einfach die Hinführung zu einer zukünftigen sexuellen Beziehung. Durch Berührungen lerne ich meinen Körper kennen und entwickle ein Bewusstsein dafür, dass der Körper zu mir gehört. Ich finde heraus, welche Berührungen ich mag, was mir gefällt und was nicht. Interessant ist - seit ich darüber spreche, sagt man mir, dass das ja vielleicht für Frauen ganz gut sei, aber sicher nicht für den Mann. Weil Männer sich zwingend konkrete Frauen aus ihrem Umfeld vorstellen müssten, in Abhängigkeit von Pornografie gerieten und Suchtverhalten entwickelten. Doch genau das hat damit zu tun, dass Männer eben auch wenig Zugang zu ihrem Körper haben. Dass sie nicht geübt sind, sich der Wahrnehmung ihres Körpers hinzugeben und Gedanken, Bilder und Fantasien von sich selbst in ihrer eigenen Erregung genussvoll zu pflegen. Sprich, nicht geübt sind, bei sich selbst zu bleiben. 

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April 17, 2015

Der grösste "Aufreger" in der Kirche - Teil 1

by Veronika Schmidt in Aufklärung, falsche Scham, Sexualität allgemein, Solosex, Selbstbefriedigung, Aufreger, Singles, 2015


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Liebe Veronika

Ich habe zufälligerweise oder unglücklicherweise, wie auch immer, herausgefunden, dass meine Tochter (12 Jahre) sich selber befriedigt. Wir haben auch schon miteinander darüber gesprochen. Ich möchte ihr kein schlechtes Gewissen machen, weiss aber auch nicht, wie ich damit umgehen sollte. Irgendwie befremdet es mich. Schon als kleines Mädchen war sie viel mehr an ihrem Geschlecht interessiert, als ihre Schwester und der Bruder. Was denkst du über Selbstbefriedigung bei Kindern? Wie sollte man damit umgehen? Kann das mit dem familiären Hintergrund zu tun haben? Mit Dämonen oder Flüchen? Danke für Deinen Rat.

Olivia, 45 Jahre


Liebe Olivia

Bei Deiner letzten Frage bin ich grad etwas zusammengezuckt. So im Sinn, das darf doch nicht wahr sein! Das ist nicht gegen Dich gerichtet, sondern gegen die mangelnde Aufklärung in unseren christlichen Kreisen. Ein bisschen (untertrieben!) macht es mich wütend, dass dieses Unwissen eine Dämonisierung ganz normaler und natürlicher Vorgänge zur Folge hat. Dieses Denken sollten wir eigentlich längst hinter uns gelassen haben. Selbstbefriedigung hat rein gar nichts mit Dämonen, Flüchen, familiären Belastungen oder sonst was „Schrecklichem“ zu tun. Dass Menschen eigentlich erst im 18. Jahrhundert anfingen, so über Selbstbefriedigung zu denken, hat mit einer "Antimasturbationskampagne" John Martens von 1712 zu tun. Er behauptete, exzessive Masturbation verursache Krankheiten wie Pocken oder Tuberkulose. Dieser Masturbationswahn dauerte die nächsten 150 Jahre an und brachte noch andere abenteuerliche Krankheitsmythen hervor, welche weit bis ins 20. Jahrhundert wucherten, vielfach religiös motiviert und bei Kindern oft übel sanktioniert.

Es gehört zur körperlichen und sexuellen Entwicklung dazu, dass wir unseren eigenen Körper entdecken. Dabei ist dieser Entwicklungsprozess ganz unterschiedlich von Kind zu Kind. Schon Babys können entdecken, dass z.B. Schaukeln auf dem Bauch und rhythmisches Muskelanspannen schöne Gefühle im Geschlecht auslösen kann. Können sich Kinder gezielt anfassen, finden sie bald heraus, dass Berührungen am Geschlecht angenehm sind. Es gibt Kinder, die das tun und solche, die es nicht tun. Wie wir darauf reagieren, wird entscheiden, welche Gefühle die Kinder damit verbinden. Auf dieses Weise suchen Kinder vor allem Hautkontakt und üben Zärtlichkeit. Dass diese Befriedigung später eine sexuelle Komponente bekommt, steuern die Hormone. Im Bedürfnis, sich selber zu stimulieren, bestehen, wie auch im Bedürfnis nach Sex, grosse Unterschiede zwischen den Menschen. Da gibt es grundsätzlich mal nichts, was falsch ist, sondern einfach anders. Die meisten Knaben beginnen zu masturbieren, wenn in ihrem Körper das Testosteron steigt. Mädchen beginnen irgendwann zu masturbieren, in ganz unterschiedlichen Entwicklungsphasen. Man hat herausgefunden, dass Kinder, die viel Zärtlichkeit und Nähe erfahren haben und einen guten Bezug zu ihrem Körper entwickelten, eher masturbieren als andere. Kinder mit Missbrauchserfahrung masturbieren früher. Mehr Männer masturbieren als Frauen. Frauen sprechen ungern darüber, Männer schon. Sie kennen auch entsprechende Wettspiele. Das sind einfach mal ein paar Facts.

Ich würde dir sehr empfehlen, deine Tochter zu ermutigen, ohne Schuldgefühle ihren Körper kennen zu lernen. Doch dabei solltest du ihre Privatsphäre achten und sie weder konfrontieren noch viel Aufhebens darum machen.  Mich fragen immer wieder Menschen, wie man den Kindern Wissen zu Sexualität vermittelt. Der allerwichtigste Schritt ist, dass Eltern sich erst mal selber mit sich und ihrem Körper auseinander setzen und sich irgendwoher Wissen dazu beschaffen. Erst das wird einen kompetent machen, die Kinder kompetent zu machen. Eltern müssen erst selber die Scheu vor der Sexualität verlieren, bevor sie ohne Scheu mit den Kindern und Jugendlichen darüber sprechen können. Ein tolles Buch für Frauen, um sich Wissen über ihren eigenen Körper anzueignen, das sie dann ihren Töchtern weitergeben können, ist: Weiblich, Sinnlich, Lustvoll von Elia Bragagna und Rainer Prohaska. Weitere empfehlenswerte Bücher sind: Körper und Sexualität von Esther Elisabeth Schütz und MAKE LOVE von Ann-Marlene Henning.

Liebe Olivia, soviel für heute. Ich habe noch andere Fragen zum grössten „Aufreger“  in der Kirche erhalten, die erwachsene Sexualität betreffend.  Nächste Woche mehr davon.

Herzlich - Veronika

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March 26, 2015

Sex For Beginners

by Veronika Schmidt in Ehesex, Sexualität allgemein, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, das erste Mal, zu früh Kommen, Beckenschaukel, 2015


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

In meinen Sex-Workshops „Oh mein Gott, Sex!“ kommen zwei Fragen von jungen Männern und Frauen ganz häufig vor. Die von Frauen heisst: „Tut das erste Mal weh? Wie kann ich mich darauf vorbereiten?“ Die von Männern: „Ich bin erst kurze Zeit verheiratet. Was kann ich tun, damit ich länger kann, bzw. nicht so schnell komme?“ Die bevorstehende Hochzeitssaison ist die beste Gelegenheit, diese zwei Fragen zu beantworten.


Beide Situationen haben etwas mit der Spannung des Körpers zu tun. Wenn es bei IHR weh tut oder ER zu schnell kommt, ist in der Regel der Körper zu sehr angespannt. Angst, Nervosität, Unsicherheit lassen uns den Atem anhalten und den Körper spannen. Dann spüren und fühlen wir das Geschlecht und die Erregung viel weniger oder haben keine Kontrolle darüber. Eine lustvolle runde Bewegung des Beckens IN der Körperachse, vorwärts und rückwärts mit Hilfe von An- und Entspannen des Beckenbodens, lässt Blut in die Geschlechtsregion fliessen, löst die Erektion beim Mann und das Feuchtwerden der Frau aus. Diese eher kleine, feine Bewegung des Beckenbodens lässt einen die Erregung besser wahrnehmen und die Erektion und das Becken besser steuern. Ebenso hilft Bewegung, dass man sich nicht verkrampft. Fortgeschrittene können das Becken auch zusätzlich kreisen, um noch ganz andere Empfindungen zu wecken.

Das erste Mal

Das erste Mal ist einfach das erste Mal. Man probiert es mal aus, Punkt. Danach werden noch viele Male kommen, die mit einiger Übung und Erfahrung besser werden. Die Erwartungen an den Sex steigen manchmal überproportional zu der Zeit, die man auf ihn gewartet hat. Nichts im Leben ist gleich von Anfang an perfekt. Das wird es erst durch wiederholtes Praktizieren. Wie zum Beispiel das Autofahren auch. Gelassenheit, Humor und das Einkalkulieren von Pannen sind bei aller Aufregung ganz hilfreich. Vor allem der Frau (Männer haben sie eh schon) helfen eigene Berührungserfahrungen, um die Scheu vor dem eigenen Geschlecht zu verlieren und die eigene Erregbarkeit und Orgasmusfähigkeit kennen zu lernen. Das erste Mal wird entspannter, wenn Ihr Euch Informationen und Wissen über Sex im Vorfeld gemeinsam aneignet.

Wie kann ich länger

Mann kann länger mit mehr Übung, weniger Spannung, langsameren Bewegungen und indem er den Atem fliessen lässt und nicht anhält. Zu hohe Körperspannung und die Angst vor dem Kommen lässt ihn erst recht schneller kommen. Verschiedene Stellungen benötigen unterschiedlich viel Anstrengung. Die Missionarsstellung ist zwar die beliebteste Stellung, aber auch eine für den Mann anstrengende, sprich, sie ist mit mehr Spannung verbunden als andere. Wenn die Frau auf dem Mann reitet, kann er die Erektion oft besser kontrollieren und länger halten, weil er entspannt ist.

Im Buch MAKE LOVE findet Ihr alles Wissenswerte zu Sex, dem ersten Mal, zum früh Kommen, der Beckenbewegung, dem Beckenboden und vielem mehr. Das Buch LICHT AN, SOCKEN AUS! weiht Euch in alle Finessen der sexuellen Kunst ein. Wer es lieber online mag, findet viele Informationen auf dem doch-noch Blog von Ann-Marlene Henning.

Also - auf in's Vergnügen - mit VIEL üben!

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.