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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

May 15, 2015

Dürfen Singles ein Sexleben haben?

by Veronika Schmidt in Aufreger, falsche Scham, Gott, keusch, Selbstbefriedigung, Solosex, Sünde, Singles, 2015


illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

illustration: sophia langner

Hallo Veronika

Ich habe Deine Beiträge zum Thema Aufreger Solosex gelesen, und wir diskutierten in unserer Gruppe schon öfters über deine Art, heisse Eisen anzufassen. Besonders das Thema Selbstbefriedigung beschäftigt uns in Bezug auf die Single-Sexualität. Wenn Du sagst, Selbstbefriedigung gehört zur Entwicklung des Menschen dazu und könnte das ganze Leben hindurch eine bedeutende Rolle spielen, was heisst das dann für einen gläubigen Single? Wie kann man als Single Sexualität sauber leben, geht das überhaupt? Und wenn jemand Solosex praktiziert, das aber nicht möchte und davon frei werden will, was würdest Du ihm raten?

Mirjam, 34 Jahre


Liebe Mirjam

Es freut mich natürlich sehr, dass meine Blog-Beiträge gelesen und diskutiert werden. Doch nun zu Deiner Frage bezüglich dem Sexleben von Singles. Grundsätzlich ist Sex nicht überlebensnotwendig. Man kann auch glücklich und zufrieden sein ohne. Auch ohne Solosex. Aber was wir nicht können, ist zu leben ohne Beziehungen, die uns Nähe, Zärtlichkeit und ganz besonders Hautkontakt geben. Die Haut ist unser grösstes und zuerst entstandenes Organ. Die Haut schützt uns und ermöglicht den Austausch von Zärtlichkeit und Emotionen mit anderen. „Der Tastsinn ist der Sinn, der am unmittelbarsten mit der Haut verbunden ist. Ein Mensch kann leben, wenn er blind und taub ist, weder Geschmacks- oder Geruchssinn besitzt, aber ohne die Funktion der Haut könnte er keinen Augenblick überleben.“  (Ashley Montagu). Neben Berührungen von uns selber oder einem anderen Menschen geniessen wir Berührungen auf der Haut durch Luft, Wasser, Sonne, Barfusslaufen und so weiter. Säuglinge ohne Körperkontakt und Berührungen der Haut können schwere Verhaltensauffälligkeiten entwickeln und im schlimmsten Fall sterben.

Weshalb ich das ausführe? Weil genau das für alleinstehende Menschen eine grosse Herausforderung ist. Jeder von uns braucht soziale Kontakte, emotionales und körperliches „Umarmtwerden“.  Vor nicht langer Zeit wurde eine Studie veröffentlicht zur Zufriedenheit von Priestern mit ihrem (zölibatären) Leben. Sie zeigt, dass diese als besonders belastend den Verzicht auf Sexualität, Intimität und eigene Kinder empfinden. Das hat meines Erachtens genau mit diesen ungestillten emotionalen Bedürfnissen zu tun. Ein Single braucht in verschiedensten Formen Nähe, Zärtlichkeit und Hautkontakt mit sich selber oder Freunden. Solosex kann eine Form davon sein. Jemand fragte mich, ob ich so keck sei, zu behaupten, dass Solosex überhaupt kein Problem sei. Ja, das sage ich. Ich würde sogar sagen, dass es nicht nur kein Problem ist, sondern uns sogar gut tun kann. Nirgendwo finde ich in der Bibel einen Hinweis, der sagt, ich würde mich oder meinen Geist damit verunreinigen. Aber ich habe schon Menschen getroffen, die mir sagten, sie verzichteten darauf, weil ihre unerfüllte Sehnsucht nach einem Partner dadurch nur noch grösser werde. 

Du fragst weiter, was ich rate, wenn jemand auf diese Form der sexuellen Bedürfnisbefriedigung verzichten will. Die älteste, aber heute nicht sehr populäre Form des Verzichts auf Sex ist die Sublimation. Das heisst, ich finde ein soziales Engagement, erfüllende Tätigkeiten, nahe Freundschaften, andere Genüsse, die mich so befriedigen, dass ich den Sex als solches nicht sehr vermisse. Unser freier Wille macht es möglich, dass ich etwas haben könnte, aber freiwillig darauf verzichte. Ich kann aber auch wählen, es zu wollen und zu geniessen. Und manchmal lässt die Tatsache, etwas nicht haben zu können, die Sehnsucht danach ins Unermessliche steigen.

Das führt uns zu einer anderen Tatsache. Je mehr wir etwas bekämpfen, desto weniger werden wir den Kampf gewinnen. Der Neurobiologe Joachim Bauer sagt in seinem Buch „Selbststeuerung – Die Wiederentdeckung des freien Willens“: „Gnadenlose Selbstkontrolle allein macht keinen Sinn. Die pauschale Verfolgung triebhafter Grundbedürfnisse und eine feindselige Haltung gegenüber den genüsslichen Seiten des Lebens sind unmenschlich, destruktiv und letztlich zum Scheitern verurteil.“ Wer entschliesst, für sein Leben auf Sex zu verzichten, braucht erstmal eine positive Einstellung zu seinem Körper und zu seinen sexuellen Bedürfnissen. Ja mehr noch, ein vorbehaltloses Ja dazu, dass er als sexuelles Wesen geschaffen ist. Das heisst, wenn ich bis jetzt erfolglos gegen mein Bedürfnis angekämpft habe, sollte ich es eher zulassen und mich bemühen, dass ich die sexuelle Begegnung mit mir selbst aus vollem Herzen geniesse. Erst wenn ich geniessen kann, wird es möglich, freiwillig darauf zu verzichten. Danach erst, sagt Joachim Bauer, kann sich mir das Geheimnis erschliessen, dass eine gelungene Selbststeuerung in sich selber einen hohen Lustfaktor hat. Dass ein momentaner Verzicht reicher und eine bewusste Selbstbeschränkung freier machen kann. Dass eine akzeptierte Anstrengung zu einem höheren Mass an späterem Glück führt.

Ob sexuelle Abstinenz zu uns passt oder nicht, wir uns dazu berufen fühlen, können wir nur für uns selbst entscheiden. Hingegen zeigt uns die Geschichte, dass der Zwang, auf die Befriedigung sexueller Bedürfnisse zu verzichten, zu Missbräuchen geführt hat, die vielleicht nicht passiert wären, gäbe es die schamfreie Möglichkeit, diese sexuellen Bedürfnisse in aller Freiheit bei sich selbst zu stillen.

Ich grüsse herzlich Eure Diskussionsrunde - Veronika

NACHTRAG: Das Buch zum Thema, erschienen, September 2015: EINZELSTÜCK - Solo leben. Und zwar glücklich. - von Tina Tschage

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May 1, 2015

Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

by Veronika Schmidt in Ehesex, Sex vor der Ehe, keusch, Ehe, Gott, 2015


illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

illustration: zéa schaad

Liebe Veronika

Wie denkst Du darüber? Ist man vor Gott verheiratet, wenn man zusammen Sex hat?

Andrea, 19 Jahre


Liebe Andrea

Nein, das denke ich persönlich nicht. Einfach deshalb, weil Ehe viel mehr ist als Sex. Sex haben ist einfach Sex haben. Punkt. Für mich besteht eine Ehe aus einem Commitment, einer gegenseitigen inneren Verpflichtung zu dieser Verbindung. Zudem verstehe ich Ehe als eine ernsthafte, gleichberechtigte und auf Augenhöhe stattfindende Beziehung, in der wir das Beste für beide suchen und Verantwortung füreinander übernehmen (siehe auch „Wann bin ich bereit, eine feste Beziehung einzugehen“). Wenn wir diese innere Verbindung an dem messen, wie Gott sich uns gegenüber verpflichtet hat, dann muss sie zudem auch damit fertig werden, dass wir uns enttäuschen, aneinander schuldig werden und zornig übereinander sein können. Ich glaube, dass Gott eine solche bedingungslos liebende, verpflichtende und verzeihende Beziehung als Ehe gedacht hat.

Zu diesem inneren Commitment gehört dazu auch ein äusseres, um eine Beziehung als „verheiratet“ zu sehen. Die Bräuche und Sitten dafür finden wir in allen Zeiten und Kulturen. Ihre Merkmale sind vor allem anwesende Zeugen und die Sichtbarkeit in der Öffentlichkeit. In irgendeiner Form wird die Verbindung eines Paares öffentlich gemacht. Viele Menschen zelebrieren dies, indem sie sich von Gott und Menschen den Segen für ihren Eheschluss erbitten. Seit wenigen hundert Jahren ist zudem die Ehe eine Verbindung, die der Staat durch Ehegesetze reguliert und schützt, wenn man sie vor dem Staat schliesst. Aus dem Sex allein kann niemand einen gesetzlichen Anspruch in Bezug auf den anderen geltend machen. Nur ein Kind, das aus dieser sexuellen Beziehung entsteht. Wenn Du Dich dafür interessierst, findest Du hier eine spannende Abhandlung über die Geschichte der Ehe.

In der Bibel finden wir keine Stelle, die aussagt, dass man getraut werden oder einen Vertrag unterschreiben muss, um verheiratet zu sein. Oft war tatsächlich der Sex der Beginn der Ehe. Selbst Luther scheint das so gesehen zu haben. Er schreibt: „Wenn ein Bub zu seinem Mädel hinaufsteigt in die Kammer, und die beiden sind sich einig vor Gott, so beginnt in dem Augenblick die Ehe.“ Diese Sitte finden wir unter anderem in Bräuchen, die Kiltgang oder Fensterln hiessen. Sie waren eine Form der Brautwerbung und dem sich näher kommen und kennenlernen, manchmal eben auch Sex haben. Diese Bräuche, die übrigens die Kirche damals auch nicht gerne sah, erübrigen sich heute, weil man sich in der Öffentlichkeit als Liebespaar zeigen darf.

Du siehst, Ehe hat auch viel mit der jeweiligen Lebenswelt oder Kultur zu tun, in der wir leben. Fühlst Du Dich der Kultur der christlichen Gemeinde verpflichtet, wirst Du wenig Spielraum für eine Ehe finden, die nicht mit kirchlicher und standesamtlicher Trauung beginnt, selbst wenn sie in der Qualität diesem inneren Commitment der von Gott gedachten Ehe entspricht. Für mich wäre aber durchaus aufgrund unserer heutigen Lebenswelt zu prüfen, ob nicht auch andere Formen des Zusammenlebens von Gott den Segen erhalten.  Und zwar deshalb, weil unsere Kultur diese zusätzlichen Formen als legale, öffentlich bezeugte Formen des Zusammenlebens sieht, diese also eine Sitte unserer Zeit sind.

Liebe Andrea, ich hoffe, dass ich Dir Deine Frage so beantwortet habe, dass Du auch auf die vermutlich zwischen den Zeilen noch gestellten, selber eine Antwort finden kannst. Herzlich - Veronika 

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March 5, 2015

Keuschheitsanspruch - soll ich mich trennen?

by Veronika Schmidt in Partnerwahl, Sex vor der Ehe, keusch, 2015


Liebe Veronika

Ich komme einfach nicht damit klar, dass meine Freundin vor mir schon einige sexuelle Kontakte und Beziehungen hatte. Ich selber war vorher noch nie in einer Beziehung und habe davor auch keine Frau geküsst. Dabei bin ich nicht verklemmt und wurde gut aufgeklärt im Elternhaus. Jahrelang habe ich mich selber befriedigt, wenn auch mit schlechtem Gewissen und dem Anspruch an mich, damit aufzuhören, was aber nicht gelang. Meine Jungfräulichkeit will ich als Geschenk mit in die Ehe bringen. Der Gedanke an die Exfreunde meiner Freundin und dass sie mit ihnen geschlafen hat, macht mich fix und fertig. Soll ich mich von ihr trennen?

Sebastian, 26 Jahre


Lieber Sebastian

Ob Du Dich von Deiner Freundin trennen sollst, kann ich nicht für Dich entscheiden. Ein paar Gedankenanstösse dazu gebe ich Dir gerne. Erstaunlicherweise höre ich fast nie von Frauen, aber öfters von jungen Männern, dass sie sich extrem schwertun mit sexuellen Vorerfahrungen des Anderen, vor allem, wenn sie selber gewartet haben. Daran könnte die lange kulturelle und religiöse Tradition mit schuld sein, die an die Jungfräulichkeit der Frau einen höheren Anspruch stellt als an die des Mannes. Ich vermute in Deinem Fall aber, wie bei vielen gläubigen jungen Männern, eher ein sehr hoher Idealismus und hohe Erwartungen an sich selbst, denen man unbedingt entsprechen will. Das nehme ich aus deiner Bemerkung zur Selbstbefriedigung. 

Was nun, wenn die wunderschöne tolle Frau, in die ich mich so sehr verliebt habe, diesen hohen Idealen nicht entspricht?

Wieviele Menschen überhaupt entsprechen diesem Ideal? Ein paar Zahlen geben einen Blick auf die Realität. 3% einer westlichen Bevölkerung gehören in etwa einer Freikirche an. Vor allem sie pflegen einen hohen Keuschheitsanspruch. Umfragen zeigen, von diesen 3% halten sich 75% nicht daran. Der erste Sex findet bei ihnen zudem in der Regel zwischen 16 und 18 Jahren statt. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du mit Deinen 26 Jahren auf eine Frau triffst, die schon Sex hatte, ist also ziemlich hoch.

Doch wie nun damit umgehen, wenn einen diese Tatsache quält?

Ich will Dir Deine hohen Ideale nicht nehmen. Doch sie machen das Leben für Dich und Menschen um Dich herum natürlich anspruchsvoll. Wenn Du daran nicht nur für Dich, sondern auch für Deine zukünftige Partnerin festhalten willst, kommen Frauen mit Vergangenheit wohl nicht in Frage. Doch Du kannst Dich auch fragen, ob Du damit leben lernen kannst, dass die Vergangenheit zu der geliebten Person mit dazu gehört und Du sie als „Gesamtpaket mit Vergangenheit“ lieben kannst. Und zwar, ohne ihr das auf irgendeine Art und Weise immer wieder vorzuwerfen. Das bedeutet, Du solltest versuchen, loszulassen und dich weigern, dich quälenden Vorstellungen von Deiner Freundin zusammen mit anderen Männern hinzugeben. Das nennt sich vergeben.

Das ist möglich, wenn Du Dich vom Bild löst, die sexuelle Erfahrung Deiner Freundin bedeute, alles ist schon „weggeliebt“ vom „Vorrat" der einem zustehenden sexuellen Erlebnisse. Vielleicht hilft Dir dabei die Haltung, dass was Ihr Zwei miteinander erleben könntet, etwas völlig Neues ist. Etwas ganz Individuelles. Eure eigene gemeinsame sexuelle Identität, die Ihr zwei allein für Euch entwickelt. In diesem Fall wünsche ich Dir dafür eine „hoseanische“ bedingungslos liebende Grosszügigkeit. Hosea war der Prophet in der Bibel, der auf Wunsch von Gott eine Prostituierte heiratete, als Beispiel für das Volk, wie bedingungslos Gott liebt (Buch Hosea). Francine Rivers hat in ihrem leider nur noch als E-Book, antiquarisch oder auf Englisch erhältlichen Roman „Die Liebe ist stark“ (Redeeming Love), diese grossartige Liebe von Hosea beschrieben.

In diesem Sinne wünsche ich Dir von Herzen "more love", "more grace", "more peace".

Herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.