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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

December 13, 2018

Ich habe einen unersättlichen Mann

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Grenzen setzen, Konflikte, Liebe, Lust, männliche Sexualität, Rollenbilder, Selbstverantwortung, Zusammenleben, 2018


foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

foto: romi yusardi

Liebe Veronika

Ich weiss nicht weiter. Mann Mann, 42 und ich, 41 stecken fest. Wir sind 15 Jahre verheiratet, christlich erzogen und aufgewachsen. Seit 2.5 Jahren weiss ich, dass er sich seit der Kindheit mit Selbstbefriedigung und später mit Pornografie beschäftigt. Woher das kommt, wissen wir nicht. Wir sind Umständen wie Isolation und Rückzug in der Kindheit, mangelndem Selbstwert und moralischer Lehre in der Jugend auf der Spur. Er denkt aber, dass diese Dinge nicht seine Sexualität direkt beeinflussen. Er kämpft mit einem guten Umgang seiner Sexualität und ist sehr bemüht, es richtig zu machen. Deine Bücher haben wir gemeinsam gelesen.

Unser Knackpunkt: Am liebsten möchte er täglich Sex – gerne auch mehr. Dabei will er sich begehrt fühlen und ich soll Lust empfinden – nur so kann er den Sex richtig geniessen. Wir verabreden uns fix viermal die Woche (in den Ferien steigt der Anspruch). Ich kann mich darauf einstellen, halte mich bis auf wenige Ausnahmen daran, habe teilweise Orgasmen, kann unsern Sex öfter auch geniessen, doch meistens ist es für mich anstrengend, in Stimmung zu kommen. Danach habe ich nicht das Bedürfnis, "es möglichst bald wieder zu wollen". Der nächste Termin steht zudem ja auch schon fest...

Initiative ergreife ich, weil es so abgemacht ist, nicht aus meinem Bedürfnis heraus. Kuscheln ohne sexuelle Berührung mag ich manchmal, doch weckt es bei ihm sofort das Bedürfnis nach mehr. Uns beschäftigt immer wieder die Frage: Wer ist näher an der Norm, wer muss sich ändern? Wie finden wir einen Konsens, wenn sich sein «Zuwenig» auswirkt auf sein Wohlbefinden, seine allgemeine Motivation und Lebensfreude? Was mache ich mit der Aussicht, dass er eventuell sexsüchtig ist? Er will seine Idealvorstellung nicht loslassen oder reduzieren.

Ich möchte auch meinen Anteil sehen und mich weiter entwickeln. Lustlosigkeit ist sicher ein Thema, ich komme nicht dazu, körperliche Nähe und Sex zu vermissen. Zudem bin ich stark ausgefüllt mit anderen Kontakten, Aufgaben und Beschäftigungen, die mir Freude machen. Ich spüre eine gewisse Co-Abhängigkeit und fühle mich mitverantwortlich dafür, ob er seine Lust mit mir ausleben kann oder zu anderen Lustquellen gezogen wird. Doch je länger wie weniger kann und will ich die Verantwortung tragen. Ich will ein gesundes Mass für unsere Ehe, für unsere schon grösseren Kinder, die fast keine Zeit mit uns am Abend verbringen können. Ich wünsche mir, dass mein Mann seine Bedürfnisse nach Annahme, Entspannung, Sicherheit, Bestätigung auch auf andere Weise (als Sex mit mir) abdeckt. Mit dieser hohen Frequenz und dem hohen Stellenwert möchte ich die Sexualität nicht mehr in unserer Beziehung leben.

Unsere Ressourcen sind, dass wir immer wieder darüber sprechen, zudem allgemein recht viel Zeit miteinander verbringen, erotische Abende planen, auch schon Wochenende zum Thema besuchten, an Ehekursen teilnahmen, um verbunden zu bleiben auf allen Ebenen. Wir wollen wirklich miteinander vorwärts gehen und Gottes Sicht gewinnen, im Gebet danach fragen, doch bisher fehlt uns die Antwort. Wie siehst Du unsere Situation? Was kann uns noch helfen?

Liebe Grüsse - Magda


Liebe Magda

Wenn Euch beiden der Sex an sich und diese wöchentliche Frequenz Spass machen, wäre dagegen überhaupt nichts einzuwenden. Dann wärt Ihr eines der Paare, die den erwiesenen Durchschnitt von ein- bis zweimal die Woche garantieren, denn es gibt auch sehr viele Paare, die diesen Schnitt deutlich unterschreiten oder sogar überhaupt keinen Sex haben.

Es gibt eine kanadische Studie zum Thema „sexuelle Häufigkeit in Bezug zu sexueller Zufriedenheit“, die besagt, dass einmal die Woche Sex ein Paar zufrieden macht. Weniger macht deutlich unzufrieden. Mehr macht nicht in dem Masse zufriedener, wie sich das derjenige vorstellt, der unbedingt mehr Sex möchte. Im Gegenteil. Nach einem befriedigenden Koitus stellt sich wohlige Eintracht ein. Dieses sexuelle Zufriedenheitsgefühl oder “sexual afterglow” (dt.: sexuelles Nachglühen) hält etwa 48 Stunden an und wirkt auch positiv auf das romantisches Miteinander grundsätzlich. Dieselbe “Afterglow”-Studie kommt handkehrum zu Schluss, dass täglicher Sex sogar unzufrieden mache, weil biologisch gesehen eine Energieverschwendung. Sex ist gut. Viel Sex ist nicht gut. Zu wenig auch nicht.

Es scheint, Du bist die Wellness-Oase Deines Mannes, die ihm hilft, seinen Stress abzubauen. Dass Dir diese Rolle nicht mehr gefällt, solltest Du Deinem Mann in einem konstruktiven Gespräch nochmals ausführen. Ebenso solltest Du zukünftig aushalten können, ihn zeitweilig zu frustrieren und zu enttäuschen. Das gelingt dann, wenn jedes von Euch für seine Sexualität ganz allein die Verantwortung übernimmt. Das könnte zum Beispiel heissen, dass Dein Mann für seine sexuelle Entspannung zwischendurch selbst besorgt ist und Dich (mindestens 48 Stunden) nicht mit einspannt. Findet neue Abmachungen für Eure gemeinsame Paarsexualität.

Euer Konflikt dreht sich wohl weniger um lustvolle Sexualität, als um Pflichterfüllung und vielleicht sogar um Übergriffigkeit. Denn eine aufgezwungene Sexualität ist ein Lustkiller. Wichtig in der Sexualität ist der Satz: „Nur wer NEIN sagen kann, kann auch JA sagen.“ Ich denke, das bedingt auch einen Weg des Umdenkens auf Deiner Seite. Hör auf damit, weiter die ganze Welt, inklusive Deinem Mann, glücklich machen zu wollen/müssen. Das ist wohl der Teil Deiner Kindheit und Vergangenheit. Ich beschreibe in ALLTAGSLUST Themen der Frau, wie “sich selbst ernst nehmen”, “für sich selbst einstehen”.

Sicher ist Eure Analyse in Bezug auf die Kindheit und den sexuellen Lernweg Deines Mann nicht falsch. Männer mit einem starken Bedürfnis nach Sex sollten sich Gedanken darüber machen, welche Funktion Sexualität in ihrem Leben innehat. Sex ist nicht immer gleich einem sexuellen Bedürfnis, sondern kann beinhalten, irgendwelche Sehnsüchte zu stillen, sich selbst zu spüren, seine Männlichkeit zu spüren, den Selbstwert zu bestätigen, die Nähe zum Partner ausschliesslich auf diese Weise erleben zu können oder aber auch einfache Grundbedürfnisse zu stillen, wie Stress abzubauen und zu entspannen. Eine Auseinandersetzung mit diesen Themen könnte Deinem Mann helfen, sich diese Bedürfnisse auch anderweitig und selbst zu stillen. Menschen mit viel Lust sind meist davon überzeugt, ihr Verlangen lasse sich nur durch häufigen Sex stillen. Lust und Erfüllung geschieht aber eher, indem man aufhört, einem «Mehr» hinterherzujagen und stattdessen in ein «Anders» investiert. Es ist ein Problem, wenn Dein Mann denkt, er könne nur glücklich werden, wenn er Sex möglichst häufig ausleben kann. Damit ist er ein Gefangener seiner Wünsche und Bedürfnisse. Es gibt weder ein Recht auf Sex in der Ehe noch darauf, Sex auf eine bestimmte Weise ausleben zu können.

Es wäre schön, Dein Mann liesse sich gewinnen für einen neuen Weg, seine sexuellen Wünsche in die Wahrnehmung seines eigenen Körpers zu investieren und zu sich selbst zu finden. Das neue Männerbuch MÄNNER - Körper. Sex. Gesundheit von Ann-Marlene Henning kann ich Euch als gemeinsame Lektüre sehr empfehlen. Eine weitere Lektüre, sich mit dem eigenen Männerbild auseinanderzusetzen ist das Buch MÄNNLICHKEIT LEBEN - die Stärkung des Maskulinen von Bjørn Thorsten Leimbach.

Dir persönlich wünsche ich, dass Du in eine entspanntere lustvollere Sexualität kommst, zu der Du Dich nicht nur Deinem Mann zuliebe einlässt, sondern Dir darin eigene Wünsche und Bedürfnisse stillst. Wie das geht, findest Du ja in meinen Büchern (Stichworte: Beckenboden, Loslassen, Beckenschaukel, Lust wecken, Lust erleben etc.).

Herzliche Grüsse - Veronika


Ähnlicher Blog: Dreimal Sex die Woche und immer noch unzufrieden

Und hier ein weiterer Link zu Sexsucht von Peter Gehrig


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November 29, 2018

BIN ICH BI- ODER HETEROSEXUELL?

by Veronika Schmidt in Bibel, Christliche Lebenswelt, männliche Sexualität, Partnerwahl, Sexuelles Begehren, Homoerotik, 2018


foto: brett sayles

foto: brett sayles

foto: brett sayles

foto: brett sayles

Liebe Veronika

In Deinem Blog "erotische Gefühle der gleichgeschlechtlichen Freundin gegenüber" schreibst Du: "In jedem Menschen stecken homoerotische Anteile." Ich selbst habe seit 5 Monaten zum ersten mal eine Freundin. Ich würde mich von meiner Entwicklung her als heterosexuell bezeichnen, habe mich verschiedentlich in Mädchen verliebt und auch begehrliche Gedanken zum anderen Geschlecht hin gehabt. Eine Beziehung mit einer Frau habe ich mir wirklich gewünscht, und auch immer wieder während den zurückliegenden Singlejahren herbeigesehnt. Ich finde meine Freundin attraktiv und begehrenswert, worüber ich mich freue.

Jedoch hat mich vor einigen Monaten (kurz vor Start unserer Beziehung) die Frage „bin ich eigentlich wirklich heterosexuell oder bin ich bisexuell?" völlig verstört, einhergehend mit teils gravierenden Schlafproblemen. Weshalb ich mir diese Frage stellte? Wenn ein Mann gut aussieht, fällt mir das auf. Zudem hatte ich schon gewisse homoerotische Phantasien, wie z.B. die Vorstellung, ob es nicht auch lustvoll wäre, selbst einmal einen Penis in den Mund zu nehmen. Oder die Vorstellung, selbst penetriert zu werden. Auch stellte ich fest, emotional nicht nur von Frauen berührt zu werden, sondern auch von (feinfühligen) Männern.

Nachdem ich Rat suchte und mich etwas zum Thema "sexuelle Orientierung" informiert hatte (u.a. dass in jeder Persönlichkeit womöglich ein Stück "bi" stecken könnte), fand ich wieder einigermaßen Ruhe und den Mut für die Beziehung mit meiner Freundin. Wir fühlen uns beide bisher in unserer Partnerschaft sehr bestätigt. Mit dem Sex wollen wir bis zu einer möglichen Ehe warten, weil wir uns diesen verbindlichen Rahmen für unser Sexleben wünschen. Meine Freundin spricht mich erotisch an, doch nagt in mir immer mal wieder der Zweifel, ob ich im Grunde eigentlich bisexuell bin. Da wir eine Ehe anstreben, möchte ich einen "klaren Kurs" leben und mich prüfen.

Deshalb meine Fragen: Wie verhält es sich mit dem "Bi-Empfinden“ bei Männern? Dass Frauen manchmal gewisse Bi-Tendenzen haben, habe ich verschiedentlich gehört (auch von meiner Freundin, mit der ich mich über dieses Thema schon unterhalten habe). Welcher Grad des Bi-Empfindens fällt noch unter "Heterosexualität" und wann ist von richtiger "Bisexualität" zu reden? Und wie ist die Thematik der "Bisexualität" bzw. dem tendenziellen Empfinden von Bisexualität in den biblischen Kontext einzuordnen? Lässt sie sich mit dem biblischen Menschenbild vereinbaren? Die Bibel äußert sich zu diesem Thema ja nicht direkt, und von manchen konservativen Christen wird das "geschaffen als Mann und Frau" gleichgesetzt mit ausschliesslich heterosexuell.

Ich danke dir herzlich für deine Antwort. Mike, 25 Jahre


Lieber Mike

Wir reden in Bezug auf die Orientierung der Sexualität von Anziehungskodes. Diese können sowohl das andere Geschlecht, das eigene Geschlecht, beide Geschlechter oder auch Objekte, Szenarien, bestimmte Körperteile etc. betreffen. Vor allem wenn die sexuelle Erregbarkeit ausschliesslich letztere Dinge betreffen, spricht man von eingeschränkten Anziehungskodes (Fetischismus). Die sexuellen und emotionalen Anziehungskodes – das, was Menschen sexuell und emotional anzieht und erregt – können sich sowohl in der Realität abspielen, als auch in der Fantasie oder in Träumen. Die Anziehungskodes geben Hinweise auf die die sexuelle Orientierung. Menschen können über ein breites Spektrum und eine grosse Vielfalt und Varianten von Anziehungskodes verfügen.

Dass einen auch das eigene Geschlecht sexuell anzieht, ist nicht aussergewöhnlich, auch nicht bei Männern. Eine von gegenseitiger erotischer Anziehung geprägte Beziehung in der Bibel finden wir bei David und Jonathan.

Als David aufgehört hatte, mit Saul zu reden, verband sich das Herz Jonathans mit dem Herzen Davids, und Jonathan gewann ihn lieb wie sein eigenes Leben. Und Jonathan schloss mit David einen Bund, denn er hatte ihn lieb wie sein eigenes Leben. 1. Samuel 18, 1 + 3

Oft schon wurde vermutet, diese Beziehung sei eine homosexuelle. Kann sein, doch David begehrte auch Frauen. Bei David und Jonathan sehen wir eine starke emotionale Verbindung – was ebenfalls für Männer nicht ungewöhnlich ist: “David fiel auf sein Antlitz zur Erde und beugte sich dreimal nieder, und sie küssten einander und weinten miteinander, David aber am allermeisten.” (1. Sam. 20, 41) Ich denke, entweder man ist emotional empfindsam, gegenüber beiden Geschlechtern, oder man ist eben nicht so der Gefühlsmensch. Wer einen feinfühligen, sensiblen Charakter sein eigen nennt, wird auf menschliche Reize emotional reagieren, unabhängig des Geschlechts. Herzergreifend ist denn auch Davids Klagelied, als er von Jonathans Tod erfährt und stellt diese Liebe über die der Frauen:

Weh ist es mir um dich, mein Bruder Jonathan, ich habe große Freude und Wonne an dir gehabt. Du warst mir sehr lieb. Wunderbarer war deine Liebe für mich, als die Liebe der Frauen. Ach, die Helden sind gefallen, die Waffen des Kampfes verloren." 2. Samuel, 1, 26 - 27

Grundsätzlich können Menschen sexuelle Fantasien in verschiedenste Richtungen haben. Von einer gewissen Bi-Tendenz kann womöglich bei bis zu 50 % aller Männer ausgegangen werden [vgl. Kinsey-Report 1948]. Wenn laut dieser Studie rund die Hälfte aller Männer (und Frauen) einen gewisse Bisexualität innerhalb der Heterosexualität mindestens in der Fantasie nicht ausschliessen, zeigt das die Wandelbarkeit der sexuellen Anziehung. Sexualität ist formbar. Was ich damit aber nicht sagen will, ist, dass gleichgeschlechtliche Sexualität „umgeformt“ werden kann, wenn diese als eindeutig erlebt wird. Ein Hinweis, worauf man „steht“, gibt die Verliebtheit. Obwohl man sich Sexualität mit beiden Geschlechtern vorstellen kann, verliebt man sich meist nur in das eine Geschlecht. Bi-Sexualität würde nach dieser Logik bedeuten, man verliebt sich seit der Pubertät wechselnd in Männer und Frauen und gibt beiden Geschlechtern gleiche Präferenz.

Da Du Dich in Frauen verliebst und Frauen sexuell erregend findest, ist Deine Geschlechter-Anziehung vermutlich heterosexuell, auch wenn Du Dir vorstellen könntest, Männer zu erotisieren. Die verschiedenen Körper mögen Dich sexuell anziehen, doch das bedeutet noch nicht, in den Menschen, der in diesem Körper steckt, verliebt zu sein, ganzheitlich, sexuell-körperlich und auf emotionaler Ebene. Wenn Du Dich in Deiner Anziehung verunsichert fühlst, kannst Du die Erotisierung des anderen Geschlechts (und Deines eigenen) verstärken über das sexuelle Begehren:

Damit ist die Vorwegnahme erotischer Erfahrungen oder Fantasien gemeint, die den Erregungsreflex auslösen und begleiten. Richte diese Fantasien darauf, den weiblichen Körper zu erotisieren, aber auch Dich in der Vorstellung als Liebhaber zu sehen, der die Frau begehrt und lustvoll in sie eindringt. Wenn Dich sexuelle Fantasien von Oralsex mit einem Mann erregen, dann dürfen sie als Erregungsquelle sein. Sexuelle Fantasien erfüllen ihren eigenen Zweck und müssen nicht in die Realität umgesetzt werden. Penetriert zu werden oder Oralsex kann aber auch alternativ gelebt werden mit der Frau (Oralsex, Analmassage, Toys etc.), sofern die Partnerin damit einverstanden ist. Du kannst diesen Bildern aber auch entgegenwirken, indem Du Deine eigene Intrusivität (das Eindringen des Penis) mehr erotisierst und in Deine männliche Kraft gehst.

Da Ihr keinen Sex möchtet, bleibt es vorerst bei der Vorstellung und vielleicht auch bei entsprechenden Erfahrungen in der Selbstbefriedigung. Lest doch miteinander mein Buch LIEBESLUST, das könnte Euch Denkanstösse geben. Denn auch für Deine Freundin wäre eine Vorbereitung auf Eure gemeinsame Sexualität wünschenswert, indem sie ihre Vaginalität entwickelt. Was bedeutet, ihren vaginalen Innenraum zu entdecken und sich die Vagina anzueignen als Raum weiblicher Erotik, um damit irgendwann lustvolle Begegnungen mit Dir und Deinem eindringenden Penis, Finger zu erleben. Indem Ihr Euch selbst als lustvolle Frau oder lustvollen Mann erlebt, entwickelt sich das Gefühl der Geschlechtszugehörigkeit und der sexuellen Selbstsicherheit, aber auch die Anziehungskodes bezüglich der anderen Person.

Aus christlicher Sicht ist eine Beziehung monogam. Solltest Du Dich im Laufe einer zukünftigen Ehe auswärts verlieben, was passieren kann, dann bleibt für Dich die Herausforderung dieselbe, egal ob Du Dich in eine andere Frau oder einen anderen Mann verliebst. Nämlich mit dieser Verliebtheit so umzugehen, dass Du Dich auf allen Ebenen Deiner Frau (wieder) zuwendest, falls Du davon wegzudriften drohst. Wenn wir wissen, wie Anziehung funktioniert, können wir das. Auch ist es ganz klar eine Frage der Entscheidung. Verliebtheit darf sein (oder wird passieren), doch dieser Verliebtheit nachgeben, kann man entgegensteuern.

Sexualität beinhaltet nicht einfach nur die körperliche Anziehung, sondern für viele Menschen ist damit der Wunsch verbunden, eine ganzheitliche Hingabe an einen anderen Menschen zu leben, auf geistiger, seelischer und körperlicher Ebene. Die Bibel nennt dies, den anderen Menschen „erkennen“. Diese ganzheitliche Erfahrung wünsche ich Euch als Paar von ganzem Herzen. - Veronika


November 22, 2018

BITTE SEHT EUCH DEN FILM #FEMALE PLEASURE AN!

by Veronika Schmidt in Christliche Lebenswelt, Gleichberechtigung, Gott, Rollenbilder, Sexismus, Sexualethik, Zusammenleben, 2018


female_pleasure.jpg
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BITTE, BITTE, BITTE MÄNNER UND FRAUEN - SEHT EUCH DIESEN FILM AN!

Er läuft JETZT in den Kinos in der Schweiz und in Deutschland

Weshalb sollten wir alle diesen Film gesehen haben? Weil er uns Erklärungen und Lösungsansätze liefert für das grösste Missverständnis der Menschheit - RELIGION, FRAU & SEXUALITÄT - und den damit einhergehenden drastischen Konsequenzen für alle, Männer, Frauen und Kinder. “Mit dem Schweizer Dokumentarfilm #Female Pleasure kommt der wichtigste Film des Jahres in die Kinos”, schreiben die Medien. Ihr dürft ihn auf keinen Fall verpassen. Denn er führt uns vor Augen, was viele noch immer nicht hören und sehen wollen: Dass die Unterdrückung der Frau und ihrer Lust in allen Religionen und Konfessionen, noch immer, ein riesiges Problem mit gravierenden Folgen darstellt, zementiert durch die patriarchalen Strukturen. Die Schweizer Regisseurin Barbara Miller porträtiert im Film fünf Frauen aus verschiedenen Weltreligionen und zeigt ihre berührenden Geschichten. Ich bitte euch Männer, hört wenigstens einmal diesen Frauen zu, denn diese Geschichten haben mit euren eigenen Müttern, Frauen und Töchtern zu tun.

Brutale Praktiken, Missbrauch, sexuelle Unterdrückung und latente Missachtung und Ungleichbehandlung der Frau finden nicht bloss “bei den anderen” statt, sondern mitten in unserer Gesellschaft. Die Doku zeigt, dass auch in modernen, westlichen Metropolen wie London Genitalien von Frauen brutal verstümmelt werden. Dass in jüdisch-ultraorthodoxen Communitys in New York Frauen für die Gesellschaft unsichtbar gemacht und zu Heirat und Sex mit ihnen völlig “Fremden” gezwungen werden. Dass in einem Land wie Japan Penisse kulthaft verehrt werden, während über Vulvas/Vaginas zu sprechen strafbar ist, weil obszön. Dass im System der katholischen Kirche Ordensfrauen in ihrer Persönlichkeit “völlig entkernt” und von Ordensmännern missbraucht werden.

Trotz den happigen und auch Wut auslösenden Geschichten zieht der Film nicht nach unten, sondern macht Mut. Denn diese Frauen sind keine Opfer, sondern selbstbestimmte Gestalterinnen ihres neuen Lebens. Dieser Kämpferinnen-Geist springt auf einen über und ermächtigt, sein eigenes Leben mit neuen Augen und Kraft zu sehen. Mich haben zusätzlich die Männer im Film berührt: Für den, der zuhört und hinsieht, ist nichts mehr wie vorher!

#FEMALE PEASURE, der TRAILER

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November 15, 2018

ICH BIN AUF SEXTING-SEITEN

by Veronika Schmidt in Erregung, Lust, männliche Sexualität, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Sexualethik, Singles, Sexting, 2018


foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

foto: rodion-kutsaev

Hallo Veronika

Ich habe eine Frage bezüglich Sexting. Ich bin momentan Single und date auch niemanden. Ab und zu bin ich auf anonymen Sexting Seiten, denn ich finde dies aufregend. Dabei ist mir die Anonymität wichtig (kein Gesicht zeigen) und auch die Volljährigkeit vom Gegenüber (leider habe ich es nicht immer ganz eingehalten). Ich Frage mich aber immer wieder, ob das okay von mir ist, oder ob ich das lieber lassen sollte.

Danke für Deine Antwort. Marvin, 28 Jahre


Lieber Marvin

Allein aufgrund dessen, dass Du mir diese Frage stellst, vermute ich, dass Dir nicht wohl bei der ganzen Sache ist. Weil sie vielleicht nicht Deinem sonstigen Wertekatalog entspricht? Ich würde Dir deshalb als allgemeine Faustregel raten: Tue nichts im Netz, was Du ausserhalb auch nicht tun würdest. Vor allem aber tue nichts Illegales. Schritte in diese Richtung hast Du ja bereits unternommen. Es liegt in der Natur der Sache, dass die Versuchung, es wieder zu tun, damit grösser wird. Sexting (Bilder und Texte mit sexuellem Inhalt austauschen) mit Minderjährigen (unter 18 Jahren), kann (verbotene) Kinderpornographie sein. Doch grundsätzlich ist Sexting keine Straftat, wenn die Inhalte in gegenseitigem Einvernehmen ausgetauscht werden. Für viele Jugendliche ist Sexting eine Form der erotischen und sexuellen Selbstinszenierung, des neugierigen Ausprobierens und des Flirtens. Informationen dazu findest Du auf lilli.ch: Wann ist Sexting strafbar?

Die Anonymität des Internets lässt einen manchmal denken, was man da tue, sei doch nur Spielerei und Fantasie. Aber Cyber-Interaktionen sind reales menschliches Tummelfeld, manchmal mit ganz realen zwischenmenschlichen Konsequenzen. Selbstverständlich trägst Du die Verantwortung für Dein Handeln ganz allein. Das heisst, ob Dein Verhalten von Dir ok. ist, musst du a) selbst entscheiden und b) nach den Kriterien beurteilen, ob Du keine andere Person dadurch schädigst, ob es Dir und Deiner Seele gut tut und Dich nachhaltig ausfüllt. Weiter möchte ich Dir zu bedenken geben, dass es schwierig werden kann, ein angewöhntes Verhalten irgendwann wieder ohne Probleme sein zu lassen.

Auf geistlicher Ebene stellt sich die Frage, womit Du Deine Seele füttern möchtest. Du wirst letztlich sein, was Du denkst, und was Du tust. Wenn ich Dir einen Rat geben darf, dann investiere vor allem in die Sexualität mit Deinem eigenen Körper. In Deine sexuelle Entwicklung, Deine sexuelle Selbstsicherheit und in Deine Identität als Mann. Geil Dich weniger mit Sexting auf, sondern lerne Deinen Körper kennen und Deine Empfindungen wahrnehmen. Lerne beispielsweise eine ganzheitlich erlebte Selbstbefriedigung. Damit tust Du nicht nur Dir etwas Gutes, sondern investierst auch in eine allfällige zukünftige Beziehung. Lebe zudem mehr in der realen, wahren Welt und zieh Dich weniger in die Traumwelt im Netz zurück.

Für Deinen Prozess hin zu einer selbstsicheren Sexualität und Männlichkeit empfehle ich Dir zwei Bücher:

Das neue Männerbuch von Ann-Marlene Henning, MÄNNER - Körper. Sex. Gesundheit

Buch von Björn Thorsten Leimbach, MÄNNLICHKEIT LEBEN: die Stärkung des Maskulinen

Viel Freude auf der Entdeckungsreise Deiner selbst! Herzlich - Veronika


Das könnten ethische Richtlinien sein für Deine Sexualität grundsätzlich und auch im Netz:

Verantwortungsvolle Sexualethik beruht

  • Auf dem Gebot der LIEBE, nicht Gesetzlichkeit.

  • Beruht auf SELBSTVERANTWORTUNG und Verantwortung für den anderen in LIEBE.

  • Grundlage ist RESPEKT, sowohl für die Autonomie, als auch die Beziehungsperson.

Normen für sexuelle Gerechtigkeit sind:

  1. Unversehrtheit (füge keinen Schaden zu)

  2. Einvernehmlichkeit (Selbstbestimmung)

  3. Gegenseitigkeit (Geben-Nehmen, Aktiv-Passiv)

  4. Gleichheit (Macht)

  5. Verbindlichkeit (Beständigkeit u. Freundschaft)

  6. Fruchtbarkeit (früher „Muss“, heute Verantwortungsvolle Sorge, wenn Sex zur Zeugung führt)

  7. Soziale Gerechtigkeit (Respekt gegenüber jedem Mitglied der Gesellschaft)

nach Margaret A. Farley „Verdammter Sex“

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November 1, 2018

ALS ORDENSFRAU DIE SEHNSUCHT NACH ZÄRTLICHKEIT STILLEN

by Veronika Schmidt in Aufreger, Buch, Christliche Lebenswelt, Gott, Sünde, zölibatär leben, Sehnsucht, 2018


foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

foto: matheus guimarães

Liebe Veronika

Auf der Suche nach Antworten auf meine Fragen zum Umgang mit meiner Sexualität als zölibatär lebender Mensch wende ich mich an Dich. Wie gehe ich mit meiner Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit um? Empfiehlst Du auch mir, Deine Bücher zu lesen?

Viele Grüsse, Mathilda


Liebe Mathilda

Vor allem mein Buch LIEBESLUST würde ich Dir zu lesen empfehlen. LIEBESLUST ist ein Erwachsenen-Aufklärungsbuch mit biblischem Bezug, welches sich nicht nur an Paare wendet, sondern auch an unverheiratete Menschen jeden Alters. Denn sexuelle Wesen sind wir schöpfungsgemäss, und unsere Sexualität ist energetisches Zentrum unseres Selbst, egal ob genital ausgelebt oder nicht. Wer den Stellenwert der Sexualität bei sich selbst verleugnet, lebt quasi auf Sparflamme. Auf Deine Frage, wie Du mit Deiner Sehnsucht nach Nähe und Zärtlichkeit umgehen kannst, beginne ich mit Anselm Grün, den Daniel Zindel in seinem neuen Buch HÜTTENZEIT zitiert:

„Da sassen wir also alle im Kreis, evangelikale, grün-ökologische und feministische Theologinnen und Theologen. Pater Anselm referierte über benediktinische Spiritualität. Am Schluss blieb Zeit für Fragen. Der Eklat – ich als Kursleiter empfand es als äusserst peinlich – geschah ganz am Schluss: „Sagen Sie, Herr Grün, betreiben Sie auch manchmal Selbstbefriedigung?“, fragte eine junge Feministin provozierend. (…) Anselm Grün antwortete souverän und zugleich so natürlich: „Wissen Sie, ich bin ein Mann. Ich möchte ganz in meinem Leib zu Hause sein. Wenn ich das bin, dann bin ich auch mit meiner Sexualität in Tuchfühlung. Als zölibatärer Mensch lebe ich meine Sexualität nicht genital. Aber ich stelle mich manchmal im Abenddunkel, oft im Frühling und Sommer, ans offene Zimmerfenster. Ich spüre dann den Lufthauch auf meinem Körper, fühle den Wind auf meiner Haut und lasse mich so liebkosen. Ich bin auf diese Art und Weise mit meiner sexuellen Kraft in Berührung, ohne dass ich sie geschlechtlich auslebe.““

Eine weitere Geschichte, die mir zugetragen wurde, ist folgende: Eine junge Frau, die im Begriff war, ins Kloster einzutreten, hatte starke Probleme mit dranghafter Selbstbefriedigung. Deswegen litt sie unter grossen Schuldgefühlen. Sie wollte die Selbststimulation unbedingt endgültig sein lassen, bevor sie ins Kloster eintrat. Weil die Frau sich selbst derart unter Druck setzte, empfahl ihr die Oberin eine psychologische Beratung und diese Therapeutin ihr dann eine Sexualberatung. Die Sexualtherapeutin schlug der Frau vor, sich erst auf einen Prozess einzulassen, die Selbstbefriedigung und den eigenen Körper zu geniessen und in ein gesundes Verhältnis dazu zu kommen. Wenn das gelinge, könne sie sich auch frei dazu entschliessen, auf Selbstbefriedigung zu verzichten oder sie aber beibehalten. Der gesunde Prozess ist gelungen und die Frau ist ins Kloster eingetreten. Ob die Ordensfrau ihre körperliche Sehnsucht nun auf diese Weise weiter stillt, ist mir nicht bekannt, doch wichtig scheint mir der Weg, den sie mit sich selbst und ihrer Genitalität zurückgelegt hat.

Ich denke, es ist wichtig, grundsätzlich zu unterscheiden zwischen der eigenen Sexualität (Selbstliebe) und der Paarsexualität. Als Ordensfrau verzichtest Du auf die Ehe oder ein andere menschliche enge und körperliche Beziehung, um in erster Linie ganz frei zu sein für Gott, aber auch für Menschen und deren soziale Anliegen. Damit verzichtest Du auf Sex mit einem Dir nahestehenden Menschen. Ob Du damit aber gleichzeitig auf persönliche körperliche intime Empfindungen, Streicheleinheiten oder Stimulation verzichten möchtest, ist nochmals eine andere Fragestellung und Entscheidung. Auf jeden Fall finde ich es wichtig, dass Du, wie Anselm Grün es ausdrückt, ganz Frau sein kannst, auch mit einem Bewusstsein für Deine Genitalität und mit der Anerkennung Deiner Sehnsüchte nach Nähe und Zärtlichkeit.

Die bedeutende Universalgelehrte Hildegard von Bingen (1098 – 1179), Benediktinerin, Äbtissin, Dichterin und Komponistin notierte in ihren Notizen, Mädchen würden ab dem zwölften Lebensjahr bei "schlüpfrigen Fantasien" den "Schaum der Wollust" auswerfen und die weibliche Sexualität lasse ihren Forschungen zufolge erst ab dem 70. Lebensjahr nach. Hildegard von Bingen lieferte zudem die erste detaillierte Schilderung eines weiblichen Orgasmus: "Ist die Frau in Vereinigung mit dem Manne, so kündet die Wärme in ihrem Gehirn, die das Lustgefühl in sich trägt, den Geschmack dieses Lustgefühls bei der Vereinigung vorher an. Fast gleichzeitig damit ziehen sich die Nieren der Frau zusammen, und alle Teile, die während des Monatsflusses zur Öffnung bereitstehen, schließen sich so fest, als wenn ein starker Mann irgendeinen Gegenstand in seiner Hand fest verschliesst." Sexualität war für Hildegard von Bingen genauso eine Gottesgabe wie Nahrung oder die Freuden der Musik.

Ich stelle mir vor, dass Hildegard von Bingen durchaus eigene Erfahrung mit ihrer Sexualität und ein unverkrampftes Verhältnis dazu hatte, um sie auf diese Weise beschreiben zu können. Natürlich stellt sich für jeden persönlich auch die Frage, ob Zärtlichkeit und Sexualität mit sich selbst die empfundene Sehnsucht stillt und einen nährt, oder ob es einen noch mehr in die Sehnsucht treibt. Doch es gilt auch zu Bedenken, was die Sexologin und Institutsleiterin Esther Elisabeth Schütz in einem Interview gegenüber dem Katholischen Medienzentrum kath.ch sagte: “Nur wenige Menschen können Sexualität sublimieren.” (Auf eine höhere Ebene in künstlerische, sportliche, kulturelle, soziale Leistung o. Ä. umsetzen.)

Esther Elisabeth Schütz wurde vom Medienzentrum interviewt aufgrund der vielen Missbrauchsskandale innerhalb der katholischen Kirche und der Aussage eines Bischofs, der diese mit Homosexualität in Verbindung brachte. Sie führt im Gespräch aus: “Die Liebe zu sich selbst heisst unter anderem, den eigenen Körper in seiner Ganzheit anzunehmen und wertzuschätzen.” Dazu gehören, wird sie weiter zitiert, die Geschlechtsorgane mit ihrer Fähigkeit der sexuellen Erregung ebenso wie die eigenen Gefühle. Ungeachtet ob jemand zolibatär oder in einer Beziehung lebe, können Männer und Frauen in der Selbstbefriedigung die sexuelle Erregung mit ihren Emotionen verbinden lernen und sie als positive Kraft menschlichen Daseins autonom leben. Schütz betont, in diesem Sinne sei Selbstbefriedigung gesellschaftlich und von der Kirche als “gleichwertige Form der Sexualität anzuerkenn wie jene zwischen zwei Menschen.”

Tatsächlich kann man aus diesem Statement erahnen, dass die Kirche mit ihrer Haltung zur Selbstbefriedigung als eine „zutiefst ungeordnete Handlung“ mehr Probleme schafft, als löst. Wenn Du Dich für eine grundsätzliche Auseinandersetzung mit dem Thema Sexualität interessierst, empfehle ich Dir das Buch der Nonne Margarete A. Farley VERDAMMTER SEX. Weiter lesenswert für Deine Fragestellung der Sehnsucht wären zudem zwei Büchlein von Anselm Grün: MIT ALLEN SINNEN GOTT ERFAHREN und MYSTIK UND EROS

Liebe Mathilda, ich wünsche Dir, dass Du einen Prozess mit Deiner Sexualität erfahren kannst, in dessen Folge Du in Freiheit wählen kannst zwischen dem Genuss der Selbstliebe in gesundem Rahmen oder dem Freisein, Selbstliebe auf der genitalen Ebene aus eigenem Entschluss zu lassen, ohne auf Formen der Sinnlichkeit in Deinem Leben verzichten zu müssen.

Herzliche Grüsse – Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.