Search
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Close
Menu
Search
Close
  • Home
  • Veronika
  • Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN
  • Übersicht alle Blogs
  • Video-Sex-Tipps
  • ENDLICH GLEICH! BUCH & BLOG
  • Deine Frage
  • Bücher LIEBESLUST & ALLTAGSLUST
  • Bücher bestellen
  • Interviews & Medien
  • Veranstaltungen
  • Literatur & Links
Menu

Liebesbegehren – Veronika Schmidt

May 10, 2018

MAILGESPRÄCH: "AFFÄRE - ODER DOCH NICHT"

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Fragen, Gott, Grenzen setzen, Konflikte, Liebe, Selbstverantwortung, Zusammenleben, Affären, 2018


aelteres_paar.jpg
aelteres_paar.jpg

Liebe Veronika

Seit 40 Jahren bin ich mit meinem jetzigen Mann zusammen. Es war eine Liebesheirat. Vor 4 Jahren kam ich durch Zufall (Gottes Lenkung?) dahinter, dass mein Mann eine Affäre hat mit einer etliche Jahre jüngeren Frau. Es war mir nicht möglich, ihn darauf anzusprechen und ich schrieb ihm deshalb einen Brief. Er hat sofort alles zugegeben und mir auch meine Fragen beantwortet. Dies war die schlimmste Erfahrung meines Lebens, es fühlte sich an wie sterben. Ich konnte das Ganze weder begreifen, geschweige denn verarbeiten. Viele Gespräche, viele Tränen, viele Gebete, viel Gewichtsverlust, viele Therapien – meine Welt war zusammengebrochen.

Wir lieben uns aber, und so gelang uns auch ein Neuanfang. Wir kamen uns wieder sehr nahe und hatten/haben wieder ein sehr erfülltes Sexleben mit viel Nähe. Obwohl mein Mann erleichtert war, dass ich die Affäre entdeckte, konnte er sich erst nach einigen Monaten vollständig von der anderen Frau lösen. Um meinen furchtbaren Schmerz zu verarbeiten, suchte ich Trost in den Tagebüchern meiner Jugendzeit. Immer wieder las ich „meine“ erste Liebesgeschichte eines Urlaubs. Ich war damals sofort verliebt und 12 Tage mit diesem jungen Mann zusammen (Küsse, Umarmungen). Dann war mein Urlaub zu Ende. Es war wirklich Liebe. In meiner Not las ich diese Aufzeichnungen und schrieb einen kurzen Brief an die damalige Studentenadresse. Zwei Wochen später hatte ich seine Mail und in mir grossen Gefühlsaufruhr. Ich berichtete meinem Mann davon, doch er war nicht sonderlich interessiert. Auch nicht, als ich danach meist erzählte, wenn meine Jugendliebe mir geschrieben hat. Also liess ich es irgendwann sein. Inzwischen hat sich eine sehr innige und enge Beziehung aufgebaut. Unsere Absprache ist: Status quo der Familie/Ehe wird nicht angetastet. Wir haben fast täglich Kontakt per Mail oder SMS.

Nun mein Problem? Ich liebe meinen Mann und doch bin ich oft in Gedanken bei dem zweiten Mann. Es ist eine große virtuelle Nähe entstanden, und wenn mich zuweilen der Kummer über die Affäre meines Mannes überfällt, denke ich: mache ich eigentlich nicht dasselbe? Doch ich möchte diesen Kontakt nicht mehr missen. Meine Ehe ist weiterhin liebevoll und es besteht grosse Nähe zwischen uns. Niemand weiss von dieser „Affäre“ ausser den Beteiligten, GOTT und nun: Sie. Ich/Wir haben etliche Bücher über Untreue etc. und Ihr Buch "Liebeslust" mit großem Gewinn gelesen. Was raten, empfehlen Sie mir?

Herzliche Grüsse, Claire, 65 Jahre


Liebe Claire

Erstmal freue ich mich, dass Sie mit Ihrem Mann wieder zu einer erfüllenden Beziehung gefunden haben. Und kann Ihren Schmerz über das Vorgefallene sehr gut nachvollziehen. Solche Geschehnisse erschüttern das Vertrauen, und es ist ganz normal, dass Erinnerungen daran zwischendurch immer noch schmerzen. Solch Verletzungen brauchen Zeit. Und natürlich haben Sie Recht – wenn Sie eine emotionale Beziehung zu einem anderen Mann eingehen, hat das natürlich sehr viel Ähnlichkeit mit der Affäre Ihres Mannes. Wäre dieser Mann räumlich erreichbar, wäre der Schritt oder zumindest der Gedanke an körperliche Nähe sicher ebenfalls gegeben. Welcher Art diese Beziehung für Sie ist, kann ich aus Ihrem Schreiben nicht genau ermessen. Ist es mehr freundschaftliches Zugetan Sein? Oder sind die Inhalte Ihres Austausches auch erotischer, verliebter Natur? Die Häufigkeit des Austausches hat zudem sicher das Potenzial, mit dem Herzen mehr bei diesem Mann, als bei Ihrem eigenen Mann zu sein. Und DAS ist meines Erachtens natürlich sehr wohl eine Affäre, wenn auch eine platonische.

Ich kann nicht abschätzen, wie Ihr Mann damit umgehen würde, wenn er es wüsste. Aber vielleicht wäre es ja möglich, dass er Ihnen quasi das Ok. für diese Freundschaft geben würde, solange sie so bleibt, wie sie ist? Oder wäre das ein Freipass für Ihren Mann, sich seinerseits auch wieder anderweitig umzusehen? Was würde mit Ihrer neu gewonnen Nähe geschehen? Wie wichtig ist Ihnen Ihre Beziehung zu Ihrem Mann? Wäre es Ihnen möglich, diese andere Beziehung abzubrechen? Was würde es für Sie bedeuten, wenn Sie die Sache einfach für sich behalten würden? Was würde mit dieser Schreibbeziehung passieren, wenn die Beziehung mit Ihrem Mann auseinandergehen würde? Wäre diese Beziehung in der Realität tragfähig und lebbar?

Diese Fragen ehrlich zu beantworten, könnte helfen, dass Sie einen Weg finden für sich. Obwohl ich grosses Verständnis für Ihre Bedürfnisse und Sehnsüchte angesichts der damals schwierigen Situation habe, erlebe ich in der Beratung leider oft, wie Frauen sich emotional genau auf diese Weise, wie Sie es jetzt leben, total verlieren. Die wichtigste Frage, die ich Ihnen raten würde zu beantworten, deshalb nochmals zum Schluss: Wem gehört Ihr Herz und Ihre Nähe tatsächlich? Wem vertrauen sie mehr von sich selbst an? Wer darf am meisten von Ihnen wissen? Wem schütten Sie Ihr Herz aus? Mit wem haben Sie den für Sie wichtigsten Gedankenaustausch? Wer darf am ehesten der Liebhaber Ihrer Seele sein?

Herzliche Grüsse – Veronika


Liebe Veronika

Herzlichen Dank für Ihre persönliche Mail an mich! DAS habe ich nicht erwartet und bin sehr berührt davon. Ihre Fragen treffen den Kern und ich kann sie nicht klar beantworten.

Nach dem Entdecken der Affäre meines Mannes habe ich bei meinem Mann sehr viel Halt und Nähe gesucht und auch gefunden. Das hat meinem Mann gut getan: ICH habe sozusagen Schutz bei ihm gesucht. Meistens findet er mich zu selbständig, obwohl er diese Selbstständigkeit gleichzeitig angeblich auch liebt bei mir. Mein Gottvertrauen hat mich auch sehr gehalten in dieser schweren Zeit. Ja, auch ich habe in unserer Ehe Fehler gemacht: Duell statt Duett (R.Ruthe).

Ich habe sehr viel gelesen in dieser Zeit und habe erkannt: Eigentlich bin ich immer irgendwie ein kleines, naives Mädchen geblieben, trotz meiner 65 Jahre. Inzwischen habe ich das Gefühl, dass ich mich innerlich sehr verändert habe und auch eine gewisse gesunde innere Distanz zu meinem Mann aufgebaut habe. Denn er kann manchmal sehr dominant sein, besonders auch in kleinen Dingen, weshalb ich mich innerlich zurückzog. Denn meist endet die Sache in einem Streit und ich fühle mich immer als "Verliererin ". Die Gefahr ist, dass ich einfach den Mund halte und "es " aussitze, statt mich zu positionieren oder abzugrenzen.

Ja, ich denke: ich habe mich emotional wohl verloren. Meinem Mann würde ich gern von meiner Mail-Korrespondenz erzählen, aber ich mache es nicht, weil er nicht fragt. Er sagte einmal: hätte ich eine Affäre, er wolle nichts wissen. Ich dagegen, ich wollte damals alles wissen und er hat mir auch nach und nach alles erzählt. Ja, es ist eine platonische Affäre und ein wenig albern in meinem Alter. In Ihrem Buch LIEBESLUST schreiben Sie, dass es nicht unbedingt die Person ist, die diese Gefühle auslöst, sondern eher das damit verbundene Lebendige, Neue, Prickelnde.

Ich weiss nicht, wie es weitergehen wird. Vielleicht bleibt alles so wie jetzt und ich behalte diese Sache weiterhin für mich. Ihre Fragen haben mich "aufgerüttelt", um Klarheit für mich zu finden. Dafür danke ich Ihnen sehr, sehr.

Sie sind eine grosse Hilfe für Ratsuchende wie mich und andere! GOTT begleite Sie bei Ihrer Arbeit UND in Ihrer Familie! - Claire

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

May 3, 2018

ÄRGERNIS GEMISCHTE SAUNA

by Veronika Schmidt in Ehe, falsche Scham, Grenzen setzen, Konflikte, männliche Sexualität, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Stress, Sünde, Zusammenleben, Sauna, 2018


foto: ùrsula madariaga

foto: ùrsula madariaga

foto: ùrsula madariaga

foto: ùrsula madariaga

Liebe Veronika

Mein Mann und ich sind gläubig und seit 4 Jahren verheiratet. Er geht öfters mal in die gemischte Sauna, obwohl ich nicht möchte, dass er da hingehen will. Das führt zu unschönen Diskussionen. Denn er findet es nicht schlimm. Sein Argument – das tun andere Christen auch. Doch mich verletzt es, wenn er ausser mir noch andere Frauen nackt sieht. Ich merke schon, dass ich nicht sehr viel Vertrauen zu ihm habe, denn er schrieb auch schon online mit anderen Frauen. Was sagst Du dazu? Was soll ich tun?

Liebe Grüsse, Antoinette, 30 Jahre


Liebe Antoinette

Zuerst sage ich etwas zur Nacktheit. Grundsätzlich ist Nacktsein ganz natürlich und hat zunächst rein gar nichts mit Erotik zu tun. Da dürftest Du also etwas gelassener werden. Ich denke, der Anspruch, der einzige Mensch, den man je in seinem Leben nackt sieht, dürfe nur der eigene Partner sein, ist keine realistische Vorstellung. Woher immer Du diese Vorstellung nimmst, wer immer das so sagt, es lässt sich sicher nicht biblisch begründen und ist eher eine moralisch einschränkende, schamhafte Haltung. Das heisst nun aber nicht, dass man jedermann/frau nackt sehen möchte oder sollte. In der Öffentlichkeit nackt rumzulaufen ist in unserer Gesellschaft zudem unangemessen (Erregung öffentlichen Ärgernisses), in Zusammenhang mit anstössigen oder sexuellen Handlungen auch strafbar. Doch in bestimmtem geregeltem Kontext passt es: FKK im weitesten Sinn und in gesellschaftlich akzeptiertem, geschütztem und privatem Rahmen, Sauna, Umziehkabinen, im Gesundheitsbereich, Kinder beim Baden und Spielen usw. Also – versuche Dich zu entspannen und zu entschämen.

Hingegen ist es ein Problem, dass Du etwas für Deinen Mann willst, bzw. nicht willst. Du willst nicht, dass er will. Das geht natürlich nicht. Du kannst Deinem Mann tatsächlich nicht vorschreiben, was er zu tun hat. Du kannst höchstens sagen, was Du Dir wünschen würdest. Noch besser wäre, ihm zu sagen, was bestimmte Dinge bei Dir auslösen: „Es macht mich eifersüchtig, es macht mich unruhig, ich habe Angst, ich stelle mir vor usw.… ...wenn Du ohne mich in die Saune gehst, oder in die gemischte Sauna gehst.“ Das heisst, Du solltest lernen, Deine Gefühle, Bedürfnisse, Bedenken zu formulieren, ohne ihn anzugreifen, ohne Vorschriften und Vorwürfe zu machen oder ihn kontrollieren zu wollen. Du solltest versuchen, von Dir zu sprechen, aus Deiner Position heraus „Ich“-Sätze zu bilden. Auf diese Weise lässt Du ihm die Wahl, ob er sich auf Dich und Deine Befindlichkeit einlassen will oder nicht.

Nun, wäre da nur dieses Saunathema und dass Dein Mann andere Menschen nackt sieht, würde sich Dein Mann zu Recht von Dir bevormundet fühlen. Doch Sache ist wohl eher Dein mangelndes Vertrauen in ihn, wofür es offenbar tatsächlich Gründe gibt. Also müsstest Du dieses Thema ansprechen. Statt ihn davon abzuhalten, in die Sauna zu gehen, solltest Du ihm sagen: „Ich habe ein Problem damit, dass Du in die Sauna gehst, weil ich Dir aus dem und dem Grund nicht vertrauen kann.“ Auf diese Weise habt Ihr die tatsächliche Baustelle auf dem Tisch. Dann ist er herausgefordert, wie er Dein Vertrauen wiedergewinnt, und Du bist damit herausgefordert, wie Du vergeben und wieder Vertrauen schenken kannst. Denn mit Kontrolle gewinnst Du gar nichts – im Gegenteil – Du verlierst. Deinen Mann verändern zu wollen, diese Deine Bemühungen werden schlicht und einfach nicht von Erfolg gekrönt sein. Nur er selbst kann sich ändern, wenn er denn will.

Ist Dein Mann in vielen Lebensbereichen Eurer Ehe nicht bereit, sich auf Dich und Deine Bedenken einzulassen, stimmt ganz viel in Eurer Beziehung nicht, ja, dann hättet Ihr ein ernst zu nehmendes Problemfeld anzupacken. Du schreibst nicht, ob Ihr deswegen schon in Beratung wart. Aber wenn Du über den Vertrauensbruch nicht hinwegkommst, solltet Ihr das in einer gemeinsamen kompetenten Beratung aufarbeiten. In der Beratung sollte es nicht um Schuldzuweisung  und Schadensbegrenzung gehen, sondern um Eure Paar-Muster von Macht - Ohnmacht, Kontrolle - Ausweichen/Ausbrechen, Nähe - Distanz, Verbindlichkeit - Individualität.

Viel Gelassenheit und Gottvertrauen – herzlich – Veronika


NACHTRAG ZUM THEMA: WIR LIEBEN DIE GEMISCHTE SAUNA
Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

March 15, 2018

HAUFENWEISE FRUSTRIERTE EHEMÄNNER – FRAUEN, SEID UM HIMMELS WILLEN ENDLICH LIEBEVOLL

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Gleichberechtigung, keine Lust, Konflikte, Liebe, Lust, männliche Sexualität, Orgasmus, Selbstverantwortung, Sexismus, Sexualität allgemein, Zusammenleben, weibliche Sexualität, Rollenbilder, 2018


foto: max sandelin

foto: max sandelin

foto: max sandelin

foto: max sandelin

So, jetzt muss ich mal eine Lanze brechen für den Mann. Für den Mann im Privaten. Für den Ehemann. Meine Äusserungen zur „Men‘s World“ haben einige Männer sehr aufgeregt oder auch getroffen. Vor allem letztere haben mir geschrieben, wie unglücklich und benachteiligt sie sich im Beziehungsleben fühlen, wie unverstanden und unwillkommen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals festhalten: Die persönliche Lebenswelt des Mannes und die „gesellschaftlichen männlichen Machtstrukturen mit all dem schlechten, männlichen Benehmen“ sind zwei total verschiedene Paar Schuhe. Festgehalten werden muss zudem ebenfalls: Auch Männer leiden unter diesen gesellschaftlichen Machtstrukturen, wenn sie selbst Macht und Einfluss nicht besitzen.


Vielleicht haben die zwei Paar Schuhe aber trotzdem mehr miteinander zu tun, als uns bewusst und lieb ist. Würden Frauen grundsätzlich teilhaben können an der gesellschaftlichen, religiösen, politischen, wirtschaftlichen, globalen Machtordnung, müssten sie ihre Macht vielleicht nicht so hemmungslos im Privatleben ausüben. Denn das tun sie. Indem sie auf ihre Weise „schlechtes, weibliches Benehmen“ an den Tag legen. Und auch da gilt selbstverständlich – natürlich längst nicht alle Frauen. Aber es ist so – der Machtkampf der Geschlechter findet oft im trauten Heim statt.

Zu Hause erfahren Männer all das, was Frauen in der „Men’s World“ widerfährt. Sie werden ignoriert, ausgegrenzt, vom Geschehen ausgeschlossen, von den Kindern und familiären Informationen ferngehalten, dürfen nicht teilhaben, sind nicht willkommen, werden als unfähig abgestempelt, niedergemacht, ausgespottet und bevormundet. Sie sollen das Geld abliefern und „Gango“* sein, aber sonst bitteschön keine Ansprüche stellen – vor allem keine sexuellen. Und das, mit Verlaub gesagt, ist häuslicher Sexismus. Darum, liebe Frauen, sage ich es einmal mehr in aller Deutlichkeit – SEX IST WICHTIG!!! Und nicht nur Sex, sondern auch Wertschätzung, Anerkennung, Annahme, Willkommensein. Frauen, seid um Himmels Willen endlich liebevoll zu euren Geliebten und nicht dermassen anspruchsvoll. Und zwar im und neben dem Bett. Liebevoll sein bedeutet nicht, willenlos zu sein, sondern Respekt und Achtung zu zeigen.

Sex ist wichtig für die Paarbeziehung und Sex ist wichtig für die meisten Männer. Weshalb? Weil Männer sich im Sex angekommen fühlen bei der Frau, weil Männer zu ihren Emotionen über den Sex kommen – von unten nach oben. Im Sex spüren sie die Verbindung zu ihrer Frau, die Liebe zu ihrer Frau, fühlen sich geliebt von ihrer Frau, spüren sie die Verbindung zu sich selbst. Die Frau kommt über die Emotionen im besten Fall zu Sex – von oben nach unten. Wenn Frau aber den Sex nicht mag, dann bleibt sie bei den romantischen (oder gar keinen) Gefühlen stehen und beim Bauchnabel – und kommt nicht zu ihrem Mann, zu seinen ihr gehörenden Emotionen, nicht zu erfüllendem Sex, obwohl sie selbst, ihre Gesundheit, ihr Körper, die Paarbeziehung diesen bräuchten.

Frauen üben über den Sex Macht aus, ob ihnen das bewusst ist oder nicht. Ich bekomme häufig Mails von Männern, die klagen, dass sie seit Monaten oder sogar Jahren keinen Sex mehr haben (dürfen) mit ihrer Frau und sehr darunter leiden. Was diese Männer zudem schreiben, ist, dass sie sich nicht getrauen, mit ihren Frauen über ihr Sexbedürfnis zu sprechen. Sie haben Angst davor, sich ihren Frauen zuzumuten und ebenso, eine neuerliche Abfuhr einzufahren. Sie werden mit der Zeit immer mutloser, resignierter, trauriger, gereizter, einsamer, ziehen sich zurück. Und dann kommt eine wie Ich, die schreibt, Männer würden die Frauen nicht gleichauf ziehen lassen – und es lupft ihnen den Hut – wofür ich vollkommen Verständnis habe.

Frauen hingegen schreiben, sie hätten eine wundervolle Beziehung, wundervolle Kinder, einen wundervollen Mann, aber sie hätten einfach keine Lust auf Sex, es sei ihnen alles Zuviel. Diese entsprechenden Männer fühlen sich (im geheimen) leider alles andere als wundervoll und beurteilen die Beziehung  ganz anders. Deshalb, liebe Frauen, erkläre ich nochmals, wie Lust funktioniert. Damit ihr hoffentlich zu den Geheimnisträgerinnen dessen werdet, was Männer friedlich und zufrieden macht: Die Nähe eurer Vagina, wie Ilan Stephani schreibt: "(…)  dann müssen auch Frauen sexuell glücklich werden. Daran führt kein Weg vorbei. Männer treibt nicht in den Puff, dass sie ihre eigenen Frauen satt haben. Sondern dass sie ihre eigenen Frauen sexuell nicht wirklich erreichen."

DIE FORMEL FÜR LUST HEISST: ICH LASSE MICH AUF SEXUELLE STIMULATION UND SEX EIN – DANN KOMMT DIE LUST

Die meisten Menschen haben die umgekehrte Vorstellung: Ich warte auf die Lust, dann lasse ich mich auf Sex ein. Doch diese Gleichung funktioniert nur in der Verliebtheit. Beständige Lust funktioniert umgekehrt. Lust zu bekommen setzt zudem voraus, dass wir ureigenes Interesse daran haben, Lust zu erleben. Wir sollten die Lust nicht einfach nur für den Partner oder eine bessere Beziehung wollen. Denn dann wird von unserer Seite keine Energie fließen und das Feuer nicht auf unser Begehren überspringen. Interessiert uns hingegen etwas, kommt Energie auf und dann entsteht auch Intensität. Die Energie folgt dem Interesse.

Frauen haben immer noch mehr Potenzial, sexuelles Verlangen zu entwickeln. Viele sind in einem Zustand der sexuellen Neutralität, in dem sie weder gegen noch für Sex sind. Frauen genießen den Sex vielleicht sogar, erleben ihn als befriedigend und empfinden emotionale Nähe zu ihrem Partner. Doch trotzdem wollen sie ihn nicht wieder haben. Weil sie denken, dafür müsse erst die Lust kommen, damit danach Erregung kommen kann. Doch egal ob es um spontanes sexuelles Verlangen (Lust) oder um sexuelle Neutralität geht (oft interpretiert als Unlust), der Auslöser dazu ist, ob die Frau empfänglich ist für sexuelle Stimuli. Das können emotionaler oder gedanklicher Austausch sein, Austausch von Blicken, Berührungen, Küsse und der Übergang zu sexueller Stimulation.

Wenn sich die Frau darauf einlässt, kann sich ein Zyklus der Lust in der Frau etablieren, der wesentlich gestützt wird durch die Hormone, die beim Sex und vor allem durch den Orgasmus im Körper (Hirn, Geschlechtsorgane, Nebennieren) ausgeschüttet werden, in einer übrigens unglaublich hohen Konzentration und mit lauter positiven Wirkungen, die durch andere Substanzen schwer zu erreichen sind.

© by Veronika Schmidt

© by Veronika Schmidt

Nach einer befriedigenden sexuellen Begegnung, ausgelöst durch sexuelle Stimuli, kann bereits beim Gedanken an den Partner neue Erregung entstehen und neue Lust aufkommen. So gesehen geht dem Verlangen immer die Erregung voraus. Spontanes sexuelles Verlangen wirkt dann wie ein Verstärker, indem es das Bedürfnis nach weiteren sexuellen Kontakten fördert. Dadurch wiederum wird die Erregung erhöht, welche dazu beiträgt, dass der weitere Sexakt befriedigend verläuft, weshalb man ihn auch wieder haben möchte. Und dieser Zyklus fördert die emotionale Nähe zum Partner.

Deshalb, Frauen, ist es so wichtig, dass wir uns mit unserem eigenen Körper auseinandersetzen und Sex geniessen lernen, so dass wir ihn befriedigend erleben. Wir Frauen sind für unsere Lust auf Sex selbst verantwortlich. Und wir sind auch mitverantwortlich dafür, dass die Bindung in der Paarbeziehung bleibt. Es ist eine Frage der Entscheidung, dass wir lieben, vor allem unsere Männer, ganzheitlich, mit Körper, Seele und Geist.

 

*Schweizerismus:
"Gango choche" ist ein Helvetismus und heisst gehe kochen, "Gango putze" = gehe putzen, eigentlich und ganz korrekt: Gang = gehe, go = gehen, gehe kochen gehen. Ein "Gango" ist ein Mann der unter dem Pantoffel seiner Angetrauten ist, die Frau befiehlt, er geht: putzen, den Müll runtertragen, die Wäsche machen usw.

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

February 1, 2018

KEIN WEITERES KIND, KEINE LUST, VERHÜTUNG, VASEKTOMIE ETC.

by Veronika Schmidt in Ehe, Keine Kinder, Kinderwunsch, Konflikte, keine Lust, Sex & Kinder, Verhütung, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, 2018


foto: annie spratt

foto: annie spratt

foto: annie spratt

foto: annie spratt

Liebe Veronika

Mein Mann und ich haben wundervolle Kinder. Nur leider sind wir in der weiteren Familienplanung nicht gleicher Meinung. Er will auf gar keinen Fall noch weitere Kinder. Er ist da sehr klar und strickt und lässt keine Diskussion zu. Ich hätte sehr gerne weitere Kinder, bin aber vernunftmässig „überzeugt“, dass mein Wunsch nach einer guten Ehe grösser ist als mein Kinderwunsch. Nur mein Herz macht da noch so gar nicht mit. Zudem möchte sich mein Mann gerne einer Vasektomie unterziehen, was mir fast das Herz bricht. Wie schaffe ich es, Sexualität wieder frei und schön zu erleben? Gerade falls er sich wirklich unterbinden lässt (macht er nur in Absprache mit mir). Ich will keine Hormone mehr nehmen, und auf Dauer ist verhüten mit Kondom ja auch nicht so prickelnd, NER* aber ist meinem Mann zu unsicher... Was zeigen Deine Erfahrungen mit Beziehungen, wenn der Partner sich unterbinden lässt?

Danke für Deine Hilfe!
Roswitha, 32 Jahre

 

*Symptothermale Verhütungsmethode


Liebe Roswitha

Ich habe diese Fragestellung gar nicht so selten in der Beratung. Manchmal geht es um das zweite Kind, das dritte oder auch das vierte. Ich möchte Dir zu Deiner Frage ein paar grundsätzliche Gedanken zum Überlegen geben. Ich beobachte immer wieder, wenn der Kinderwunsch auf Seite der Frau ist, dass diese Frauen oft schon als Kinder oder junge Erwachsene ganz bestimmte Vorstellungen hatten, wie viele Kinder sie mal haben werden. Deshalb leben sie in der Erwartung, welche Anzahl Kinder sich für sie „richtig“ anfühlt. Wenn dann diese Vorstellung nicht mit der des Mannes übereinstimmt, sind sie sehr unglücklich und fühlen sich unausgefüllt.

Doch ausgefüllt sollten wir uns eigentlich nicht mit den Kindern fühlen, sondern in uns selbst. Wir sollten uns selbst ganz fühlen und glücklich sein können. Für gläubige Menschen gehört natürlich der Aspekt des Glaubens zum Ausgefülltsein dazu. Sind wir aber nicht zufrieden mit uns selbst und dem, was wir haben, erwarten wir oft zu viel von unserer Umgebung. Vom Job, dem Ehepartner, den Kindern, Freunden, der Gemeinde usw. Kinder sind nicht dazu da, unserem Leben einen grundsätzlichen Sinn zu geben. Kinder sind eine Aufgabe des Lebens, klar, aber immer mit einer loslassenden Haltung, denn Kinder gehören sich selbst und nicht uns.

Kompromisse in der Partnerschaft finden immer auf dem Minimumfaktor statt. Das heisst, man findet sich dort, wo es noch für beide stimmt, ohne den anderen zu etwas zu zwingen. Dein Mann und Du haben sich bei Eurer Anzahl Kindern gemeinsam gefunden. Es wird der Beziehung schaden, wenn Du Dir ein weiteres Kind „ertrotzt“ oder sogar erzwingst, indem Du einfach schwanger wirst. Ich würde Dir sehr davon abraten. Des Menschen Herausforderung ist es in allen Lebenslagen, sich zu begnügen, sich genügen zu lassen, was in unserer Zeit nicht sehr populär ist. Nicht das "Haben" macht uns letztlich glücklich, sondern das "Sein". Du hast wundervolle Kinder und einen wundervollen Mann. Könnte dir das genügen? Könntest Du damit zufrieden sein? Die, die Ihr habt, sind immer noch mehr als keines – mal aus einer anderen Perspektive betrachtet.

Die Anzahl der Kinder ist letztlich auch eine Frage der Ressourcen: Kraft, Geduld, Geld, Wohnraum, Auto usw. Es bringt nichts, sich über die Kräfte hinaus zu verausgaben. Dein Mann spürt vielleicht, dass ein weiteres Kind seine Energie übersteigt. Ein weiteres Kind bedeutet - nochmals 20 Jahre voll gefordert. Mein Rat an Dich: Nimm allen Druck und alle Erwartungen weg von Deinem Mann. Allenfalls wird er dadurch bereit, sich die Kinderfrage nochmals durch den Kopf und das Herz gehen zu lassen. Möglicherweise bleibt es aber auch bei seinem Entschluss, den Du vielleicht aus Liebe zu ihm respektieren kannst. 

Zum Thema Vasektomie: Unterbinden beim Mann ist eine tolle Sache! Auch für die Entspanntheit in der Sexualität ist sie nur von Vorteil. Wir haben das selbst gemacht und ich kenne ganz viele Männer, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben, mit gutem Resultat. Es ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff beim Mann. Vorübergehend kann es zu Schmerzen kommen, die aber verschwinden. Auf die Erektion und die Ejakualtion hat die Vasektomie keinen negativen Einfluss, auch nicht auf die Lust, im Gegenteil. Im Internet finden sich ganz viele Hinweise, hier nur einer davon: Vasektomie beim Mann.

Ich möchte Dir weiter sehr ans Herz legen, dass Du „Kinderhaben“, „Kinderwunsch“ und Sexualität versuchst zu trennen. Denn momentan hängt das bei Dir alles eng zusammen. Du denkst, Du könntest Sexualität nicht mehr geniessen, wenn sich Dein Mann unterbunden hat. Doch Sex und Fruchtbarkeit hängen nicht zwingend zusammen. Sexualität existiert um ihrer selbst willen. Weder im Paradies noch bei Jesus oder Paulus finden sich Fruchtbarkeitsaufforderungen (siehe ICH MÖCHTE KEINE KINDER). Und für die Sexualität wird es ganz schwierig, wenn der Kinderwunsch die grundlegende Motivation ist, Sex zu haben und zu geniessen. Denn bei diesen Paaren verschwindet die Sexualität, wenn der Kinderwunsch erfüllt ist.

Du schreibst nichts davon, ob Du meine Bücher gelesen hast. Aber das würde ich Dir sehr empfehlen. Setz Dich mit Deiner Sexualität auseinander, Dir, Deinem Mann und Eurer Beziehung zuliebe, unabhängig vom Kinderwunsch.

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Herzliche Grüsse - Veronika

 

Ein Link zum Thema: ANGST VOR EINEM WEITEREN KIND


Liebe Veronika

Ganz herzlichen Dank für Deine wertvolle Antwort. Gestern hatte ich die Möglichkeit, am Nachmittag ein paar Stunden Zeit alleine mit mir und Gott zu verbringen. Dabei ist mir so einiges klar geworden. Unter anderem auch, dass ich meine Sicht auf mich und meine Familie ändern muss. ich brauche nicht noch ein weiteres Kind, um mich komplett zu fühlen. Ich will meine Augen auf meine Kinder, meinen Mann und mich als Frau/Mutter/Ehefrau richten und lernen, über diese "Dinge" richtig glücklich zu sein. 

Unser letztes Kind war über Monate sehr anstrengend und hat meine Kräfte gefordert. Ich konnte mein Baby viel zu wenig geniessen. Das wünschte ich mir "nachzuholen" mit einem weiteren Kind. Diese Gedanken hatte ich mir bis anhin nicht wirklich einzugestehen gewagt, weil ich es viel zu sehr bedauerte, die Zeit nicht ausgekostet zu haben, was mich sehr schmerzt. Aber ich darf das loslassen und vorwärts schauen, auf was ich habe.

Grüsse Dir, Roswitha

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

June 22, 2017

Gehen oder Fremdgehen?

by Veronika Schmidt in Ehe, Gott, Konflikte, Partnerwahl, Scheidung + Wiederheirat, Selbstgefühl & Selbstwert, Selbstverantwortung, Stress, Sünde, Zusammenleben, 2017


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Hallo liebe Veronika

Ich habe Dir schon mal vor längerer Zeit geschrieben, da ging es darum, dass ich praktisch allein die Initiative beim Sex ergriffen habe, was mich sehr oft frustriert hat. Das Schlimme daran war, dass ich trotz meiner Initiative hin und wieder abgewiesen wurde. Ich will nicht eingebildet klingen aber ich weiss, ich bin attraktiv, am Aussehen kann es nicht liegen. Mein Mann zeigte hin und wieder Verbessrungstendenzen (die ich auch gelobt habe), aber trotzdem verläuft alles etwas schleppend und träge. Seit ich aus meinem strengen Elternhaus ausgezogen bin, entdecke ich mich mehr und mehr, als Persönlichkeit und auch als Frau. Ich weiß mehr was ich will.

Nun bin ich manchmal am Überlegen, ob wir uns einfach im Frieden trennen sollen. Nicht nur wegen dem Sex, es sind auch viele andere Sachen. Er pflegt keine Freundschaften, er sitzt nur alleine vor dem Fernseher. Ich reisse momentan mehr und mehr aus. Er merkt das. Wir sprechen auch darüber. Ich habe ihm schon meinen Vorschlag wegen der friedlichen Trennung mitgeteilt. Doch für ihn steht das absolut nicht zur Debatte. Aber ich will nicht so lange rumexperimentieren und im Endeffekt dann doch gehen. Vor allem habe ich Angst, irgendwann fremdzugehen. Paartherapie kommt für ihn nicht unbedingt in Frage. Und wenn, dann meint er, müsste ich mit jemandem sprechen, der meine Gedanken wieder in die richtige Bahn lenkt.

Veronika, ich weiß Gott hasst Trennungen und ich habe mich selbst davor sehr gesträubt, und ich mag es nicht, Menschen weh zu tun. Ich will ihm einfach in die Augen schauen können, wenn wir uns trennen. Ich will nicht, dass es soweit kommt, dass ich fremdgehe.

Ich würde mich sehr über Deinen Rat freuen.
Liebe Grüße, Meredith - 28 Jahre


Liebe Meredith

Niemand wird Dich von einer Trennung abhalten oder Dich dazu ermutigen, ich auch nicht. Schon gar nicht mit der Begründung „lieber Trennen als Fremdgehen“. Was ist denn das für eine Argumentation? Das eine hat mit dem anderen doch überhaupt nichts zu tun. Wenn Du gehen willst, dann gehe, wenn nicht, bleibe. Und Fremdgehen ist eine Entscheidung, das passiert einem nicht einfach. Bevor Du gehst, und auch falls Du gehst, stelle Dich der unbequemen Frage, aus welchen Motiven Du Dich für diese Ehe entschieden hast, obwohl dieser Mann offensichtlich so gar nicht Deinen Vorstellungen entspricht.

Ich sehe Dein Leid, dass Dein Mann offenbar keinerlei Initiative ergreift. Doch forderst Du ihn auch wirklich genügend heraus? Könnte es sein, dass Eure Beziehung genau deshalb nicht vom Fleck kommt, weil Du ihm nicht wehtun willst? Weil Du grundsätzlich Angst davor hast, Menschen zu konfrontieren? Weil Du Angst vor Konflikten hast? Weil Du nicht Deine Frau stehen und auch nicht unangenehm werden willst? Du schreibst, Paartherapie komme für ihn „nicht unbedingt“ in Frage. Weshalb forderst Du sie nicht „unbedingt“ ein? Weshalb setzt Du ihn nicht unter Druck? Weshalb sagst Du ihm nicht, entweder wir gehen in eine Paar-Beratung oder ich gehe? Könnte es sein, dass Du innerlich bereits gegangen bist und gar nicht mehr zurückkehren möchtest? Dass auch DU keine Paarberatung mehr willst, weil Du vielleicht sonst bleiben musst?

Ich möchte Dir sehr ans Herz legen, mindestens für Dich selbst eine professionelle Beratung zu suchen. Denn wenn Du Dir über Deine Motive zu dieser Beziehung keine Rechenschaft gibst, wirst Du grösste Gefahr laufen, die gleichen Fehler wieder zu begehen. Setze Dich mit Deiner Familiengeschichte auseinander. Mit Dir selbst. Mit dem, was Du Dir in einer Partnerschaft wünscht. Mit dem, was für eine Partnerin Du sein willst. Und ob Du auch allein sein könntest, wenn ein Mann diesen Kriterien nicht entspricht. Oder ob Du Dich „unvollständig“ fühlst ohne Mann an Deiner Seite. Ob Du Deinen Mann nur geheiratet hast, um „einen zu haben“. Oder um aus dem Elternhaus abzuhauen. Denn es hat ganz bestimmt mit Dir selbst etwas zu tun, dass Du den in Deinen Augen falschen Mann geheiratet hast.

Ich werde Dir in meiner Antwort keine theologische Abhandlung liefern, ob Scheidung in den Augen Gottes geht oder nicht. Tatsache ist, auch viele gläubige Paare trennen sich wieder. Doch gedacht war das so von Gott ganz bestimmt nicht. Doch die Frage ist nicht „verboten“ oder „erlaubt“, sondern was Gott sich in der Beziehung zwischen zwei Menschen gedacht hat. Nämlich ein ganzheitliches sich Kennenlernen, aufeinander einlassen, miteinander an Tiefe gewinnen in einem stetigen Prozess  – im biblischen Wort „sich erkennen“. Ohne Engagement von beiden Seiten geht das natürlich nicht. Frage Dich, weshalb das bei Euch nicht möglich war oder möglich ist.

Ich weiss, das sind alles harte Fragen. Aber Du solltest Dich denen stellen, und zwar am besten mit Hilfe von einem guten Coach. Dazu wünsche ich Dir Mut.

Herzliche Grüsse - Veronika

Q&A BLOG LIEBESBEGEHREN RSS

  • Newer
  • Older

© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.