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Liebesbegehren – Veronika Schmidt

April 5, 2018

FRAU IN DER PORNOFALLE

by Veronika Schmidt in Erregung, keine Lust, Lust, Orgasmus, Porno, Selbstbefriedigung, Selbsterfahrung, sexuelle Komponenten, Solosex, weibliche Sexualität, Sexuelles Begehren, 2018


foto: tony lam hoang

foto: tony lam hoang

foto: tony lam hoang

foto: tony lam hoang

Liebe Veronika

Erst einmal vielen Dank für Deinen BLOG und die Arbeit, die Du hier machst! Es macht einfach viel Spass, so positiv über Sexualität zu lesen.

Ich habe schon lange Zeit ein grosses Problem mit Pornografie. Ich bin sehr jung hineingerutscht, und mit der Zeit hat es sich, gepaart mit exzessiver Selbstbefriedigung, zur Sucht entwickelt. Das macht mich sehr traurig, weil mir immer mehr auffällt, wie sehr ich dadurch mein sexuelles Empfinden und auch mein Verlangen im Kopf kaputt gemacht habe. Meine Sexualität war von Beginn weg an Pornos gebunden.

Ich tue mittleiweile aktiv etwas gegen meine Sucht und schaffe das auch immer besser. Ich habe meine Methoden gefunden, wie ich keine Pornos mehr schaue, und der Gedanke an die Clips erregt mich immer weniger. Aber meine Lust "umzupolen" auf Berührung und ganz natürliche Phantasien, das schaffe ich bis jetzt noch nicht, deswegen schreibe ich Dir.

Von Deinem Blog habe ich total viel gelernt über Lust und sexuelles Empfinden, aber halt mehr nur in der Theorie. Im Alltag ist meine Lust quasi nicht vorhanden. Wenn ich mich berühre, erregt mich das fast gar nicht, weil ich sonst immer mit Druck masturbiert habe. Deswegen will ich Dich um Hilfe dabei bitten. Ich will endlich eine gesunde und erfüllte Sexualität haben, in der ich mich selber spüre und die ich lustvoll empfinde. Was kann ich tun?

Ganz lieber Gruss und vielen Dank. Lore, 18 Jahre


Liebe Lore

Kennst Du mein neues Buch ALLTAGSLUST? Daraus könntest Du einiges lernen, um mehr in Deinen Körper zu kommen. Dass Du Erregung nicht gut spürst, hat nicht nur mit Deiner Porno-Vergangenheit zu tun, sondern schlicht und einfach mit der Art und Weise, wie Du gelernt hast, Dich zu befriedigen. Nämlich mit ganz hohem Druck, hoher Körperspannung und mechanischer Reibung, vermutlich an einer bestimmten Stelle bleibend - den Kopf dabei in einem Film und nicht im Körper selbst. Diese Art der Erregung kann zwar sehr effizient sein, aber eben nicht sehr genussvoll. Du und Dein Körper vertrauten jahrelang darauf, dass die erotischen Bilder, gepaart mit dem hohen Druck und der mechanischen Reibung, Dich zum Orgasmus bringen. Doch je mehr der Körper seine Muskeln spannt, desto weniger können Du und Dein Körper effektiv spüren, was auch die Fantasien entsprechend prägt. Dass Deine inneren Bilder noch nicht dem entsprechen, was Du Dir wünschst, sollte Dich erstmal nicht kümmern. Deine Bilder werden sich verändern, indem Du mehr mit Deinem Körper spürst und dich dabei mehr wahrnimmst.

Wenn Du in der Erregung eine hohe Körperspannung erzeugst, wird das Blut aus Deinem Beckenbereich weggepresst. Doch die Blutzirkulation brauchen wir für die Wärme und damit die bessere Wahrnehmung in den Genitalien. Wenn Du zudem den Atem anhältst oder nur im oberen Brustbereich atmest, verlierst Du den Kontakt zu Deinem Beckenbereich, deinen Genitalien und damit die Erregung. Du solltest mit Deinem Körper in die Bewegung kommen, in nur kleine Beckenbewegungen, den Körper räkeln, gepaart mit dem Atem, den Du bewusst aus dem Bauch heraus ausatmest. Auf diese Weise wirst Du auch automatisch wieder in den Bauch einatmen. Damit kann Dein Blut im ganzen Körper zirkulieren, Du nimmst viel mehr wahr, spürst die Erregung besser.

Du kannst so lernen, ganz gezielt mit Beckenbewegungen die Erregung zu steigern. Gleichzeitig berührst Du Dich aussen an der Vulva (und wahlweise am ganzen Körper) und auch innen in der Vagina, ohne viel Druck, mit entsprechender Atmung. Und kommst schliesslich so zum Orgasmus. Bei der Erregungssteigerung wird zwar auch auf diese Weise Muskelspannung entstehen, aber mehr eine wechselseitige An- und Entspannung. Denn ganz ohne Kraft können wir nicht zum Orgasmus kommen. Berühre Deinen Körper auch, ohne dass es sexuell werden muss. Lege beispielsweise Deine Hände auf die Vulva und den Vagina-Eingang beim Einschlafen. Räkle und berühre Deine nackte Haut vor dem Einschlafen oder nach dem Aufwachen usw.

Dieses Umlernen braucht etwas Zeit. Es ist alles beschrieben im Buch ALLTAGSLUST. Ich würde Dir raten, vor allem auch die „15-Minuten-Übung“ zu praktizieren und die Anleitung zum „ausgedehnten Orgasmus“ zu beachten. Und dann – üben, üben, üben, ohne Stress, sondern mit Genuss – habe ein bisschen Geduld mit Dir – und sei lieb zu Dir!

Du wirst so sehr in der Wahrnehmung des Körpers sein, dass die Bilder vorerst gar keinen Platz haben und brauchen. Später kannst Du Deiner Fantasie wieder freien Lauf lassen. Diese wird sich Durch Deine veränderte Körperwahrnehmung und der Wahrnehmung von Dir selbst als einer sinnlichen Frau ebenfalls verändern.

Ich hoffe, dass hilft Dir vorerst weiter und motiviert Dich, dran zu bleiben und Dich nicht entmutigen zu lassen.

Herzlich - Veronika

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March 15, 2018

HAUFENWEISE FRUSTRIERTE EHEMÄNNER – FRAUEN, SEID UM HIMMELS WILLEN ENDLICH LIEBEVOLL

by Veronika Schmidt in Ehe, Ehesex, Gleichberechtigung, keine Lust, Konflikte, Liebe, Lust, männliche Sexualität, Orgasmus, Selbstverantwortung, Sexismus, Sexualität allgemein, Zusammenleben, weibliche Sexualität, Rollenbilder, 2018


foto: max sandelin

foto: max sandelin

foto: max sandelin

foto: max sandelin

So, jetzt muss ich mal eine Lanze brechen für den Mann. Für den Mann im Privaten. Für den Ehemann. Meine Äusserungen zur „Men‘s World“ haben einige Männer sehr aufgeregt oder auch getroffen. Vor allem letztere haben mir geschrieben, wie unglücklich und benachteiligt sie sich im Beziehungsleben fühlen, wie unverstanden und unwillkommen. Ich möchte an dieser Stelle nochmals festhalten: Die persönliche Lebenswelt des Mannes und die „gesellschaftlichen männlichen Machtstrukturen mit all dem schlechten, männlichen Benehmen“ sind zwei total verschiedene Paar Schuhe. Festgehalten werden muss zudem ebenfalls: Auch Männer leiden unter diesen gesellschaftlichen Machtstrukturen, wenn sie selbst Macht und Einfluss nicht besitzen.


Vielleicht haben die zwei Paar Schuhe aber trotzdem mehr miteinander zu tun, als uns bewusst und lieb ist. Würden Frauen grundsätzlich teilhaben können an der gesellschaftlichen, religiösen, politischen, wirtschaftlichen, globalen Machtordnung, müssten sie ihre Macht vielleicht nicht so hemmungslos im Privatleben ausüben. Denn das tun sie. Indem sie auf ihre Weise „schlechtes, weibliches Benehmen“ an den Tag legen. Und auch da gilt selbstverständlich – natürlich längst nicht alle Frauen. Aber es ist so – der Machtkampf der Geschlechter findet oft im trauten Heim statt.

Zu Hause erfahren Männer all das, was Frauen in der „Men’s World“ widerfährt. Sie werden ignoriert, ausgegrenzt, vom Geschehen ausgeschlossen, von den Kindern und familiären Informationen ferngehalten, dürfen nicht teilhaben, sind nicht willkommen, werden als unfähig abgestempelt, niedergemacht, ausgespottet und bevormundet. Sie sollen das Geld abliefern und „Gango“* sein, aber sonst bitteschön keine Ansprüche stellen – vor allem keine sexuellen. Und das, mit Verlaub gesagt, ist häuslicher Sexismus. Darum, liebe Frauen, sage ich es einmal mehr in aller Deutlichkeit – SEX IST WICHTIG!!! Und nicht nur Sex, sondern auch Wertschätzung, Anerkennung, Annahme, Willkommensein. Frauen, seid um Himmels Willen endlich liebevoll zu euren Geliebten und nicht dermassen anspruchsvoll. Und zwar im und neben dem Bett. Liebevoll sein bedeutet nicht, willenlos zu sein, sondern Respekt und Achtung zu zeigen.

Sex ist wichtig für die Paarbeziehung und Sex ist wichtig für die meisten Männer. Weshalb? Weil Männer sich im Sex angekommen fühlen bei der Frau, weil Männer zu ihren Emotionen über den Sex kommen – von unten nach oben. Im Sex spüren sie die Verbindung zu ihrer Frau, die Liebe zu ihrer Frau, fühlen sich geliebt von ihrer Frau, spüren sie die Verbindung zu sich selbst. Die Frau kommt über die Emotionen im besten Fall zu Sex – von oben nach unten. Wenn Frau aber den Sex nicht mag, dann bleibt sie bei den romantischen (oder gar keinen) Gefühlen stehen und beim Bauchnabel – und kommt nicht zu ihrem Mann, zu seinen ihr gehörenden Emotionen, nicht zu erfüllendem Sex, obwohl sie selbst, ihre Gesundheit, ihr Körper, die Paarbeziehung diesen bräuchten.

Frauen üben über den Sex Macht aus, ob ihnen das bewusst ist oder nicht. Ich bekomme häufig Mails von Männern, die klagen, dass sie seit Monaten oder sogar Jahren keinen Sex mehr haben (dürfen) mit ihrer Frau und sehr darunter leiden. Was diese Männer zudem schreiben, ist, dass sie sich nicht getrauen, mit ihren Frauen über ihr Sexbedürfnis zu sprechen. Sie haben Angst davor, sich ihren Frauen zuzumuten und ebenso, eine neuerliche Abfuhr einzufahren. Sie werden mit der Zeit immer mutloser, resignierter, trauriger, gereizter, einsamer, ziehen sich zurück. Und dann kommt eine wie Ich, die schreibt, Männer würden die Frauen nicht gleichauf ziehen lassen – und es lupft ihnen den Hut – wofür ich vollkommen Verständnis habe.

Frauen hingegen schreiben, sie hätten eine wundervolle Beziehung, wundervolle Kinder, einen wundervollen Mann, aber sie hätten einfach keine Lust auf Sex, es sei ihnen alles Zuviel. Diese entsprechenden Männer fühlen sich (im geheimen) leider alles andere als wundervoll und beurteilen die Beziehung  ganz anders. Deshalb, liebe Frauen, erkläre ich nochmals, wie Lust funktioniert. Damit ihr hoffentlich zu den Geheimnisträgerinnen dessen werdet, was Männer friedlich und zufrieden macht: Die Nähe eurer Vagina, wie Ilan Stephani schreibt: "(…)  dann müssen auch Frauen sexuell glücklich werden. Daran führt kein Weg vorbei. Männer treibt nicht in den Puff, dass sie ihre eigenen Frauen satt haben. Sondern dass sie ihre eigenen Frauen sexuell nicht wirklich erreichen."

DIE FORMEL FÜR LUST HEISST: ICH LASSE MICH AUF SEXUELLE STIMULATION UND SEX EIN – DANN KOMMT DIE LUST

Die meisten Menschen haben die umgekehrte Vorstellung: Ich warte auf die Lust, dann lasse ich mich auf Sex ein. Doch diese Gleichung funktioniert nur in der Verliebtheit. Beständige Lust funktioniert umgekehrt. Lust zu bekommen setzt zudem voraus, dass wir ureigenes Interesse daran haben, Lust zu erleben. Wir sollten die Lust nicht einfach nur für den Partner oder eine bessere Beziehung wollen. Denn dann wird von unserer Seite keine Energie fließen und das Feuer nicht auf unser Begehren überspringen. Interessiert uns hingegen etwas, kommt Energie auf und dann entsteht auch Intensität. Die Energie folgt dem Interesse.

Frauen haben immer noch mehr Potenzial, sexuelles Verlangen zu entwickeln. Viele sind in einem Zustand der sexuellen Neutralität, in dem sie weder gegen noch für Sex sind. Frauen genießen den Sex vielleicht sogar, erleben ihn als befriedigend und empfinden emotionale Nähe zu ihrem Partner. Doch trotzdem wollen sie ihn nicht wieder haben. Weil sie denken, dafür müsse erst die Lust kommen, damit danach Erregung kommen kann. Doch egal ob es um spontanes sexuelles Verlangen (Lust) oder um sexuelle Neutralität geht (oft interpretiert als Unlust), der Auslöser dazu ist, ob die Frau empfänglich ist für sexuelle Stimuli. Das können emotionaler oder gedanklicher Austausch sein, Austausch von Blicken, Berührungen, Küsse und der Übergang zu sexueller Stimulation.

Wenn sich die Frau darauf einlässt, kann sich ein Zyklus der Lust in der Frau etablieren, der wesentlich gestützt wird durch die Hormone, die beim Sex und vor allem durch den Orgasmus im Körper (Hirn, Geschlechtsorgane, Nebennieren) ausgeschüttet werden, in einer übrigens unglaublich hohen Konzentration und mit lauter positiven Wirkungen, die durch andere Substanzen schwer zu erreichen sind.

© by Veronika Schmidt

© by Veronika Schmidt

Nach einer befriedigenden sexuellen Begegnung, ausgelöst durch sexuelle Stimuli, kann bereits beim Gedanken an den Partner neue Erregung entstehen und neue Lust aufkommen. So gesehen geht dem Verlangen immer die Erregung voraus. Spontanes sexuelles Verlangen wirkt dann wie ein Verstärker, indem es das Bedürfnis nach weiteren sexuellen Kontakten fördert. Dadurch wiederum wird die Erregung erhöht, welche dazu beiträgt, dass der weitere Sexakt befriedigend verläuft, weshalb man ihn auch wieder haben möchte. Und dieser Zyklus fördert die emotionale Nähe zum Partner.

Deshalb, Frauen, ist es so wichtig, dass wir uns mit unserem eigenen Körper auseinandersetzen und Sex geniessen lernen, so dass wir ihn befriedigend erleben. Wir Frauen sind für unsere Lust auf Sex selbst verantwortlich. Und wir sind auch mitverantwortlich dafür, dass die Bindung in der Paarbeziehung bleibt. Es ist eine Frage der Entscheidung, dass wir lieben, vor allem unsere Männer, ganzheitlich, mit Körper, Seele und Geist.

 

*Schweizerismus:
"Gango choche" ist ein Helvetismus und heisst gehe kochen, "Gango putze" = gehe putzen, eigentlich und ganz korrekt: Gang = gehe, go = gehen, gehe kochen gehen. Ein "Gango" ist ein Mann der unter dem Pantoffel seiner Angetrauten ist, die Frau befiehlt, er geht: putzen, den Müll runtertragen, die Wäsche machen usw.

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February 1, 2018

KEIN WEITERES KIND, KEINE LUST, VERHÜTUNG, VASEKTOMIE ETC.

by Veronika Schmidt in Ehe, Keine Kinder, Kinderwunsch, Konflikte, keine Lust, Sex & Kinder, Verhütung, weibliche Sexualität, männliche Sexualität, 2018


foto: annie spratt

foto: annie spratt

foto: annie spratt

foto: annie spratt

Liebe Veronika

Mein Mann und ich haben wundervolle Kinder. Nur leider sind wir in der weiteren Familienplanung nicht gleicher Meinung. Er will auf gar keinen Fall noch weitere Kinder. Er ist da sehr klar und strickt und lässt keine Diskussion zu. Ich hätte sehr gerne weitere Kinder, bin aber vernunftmässig „überzeugt“, dass mein Wunsch nach einer guten Ehe grösser ist als mein Kinderwunsch. Nur mein Herz macht da noch so gar nicht mit. Zudem möchte sich mein Mann gerne einer Vasektomie unterziehen, was mir fast das Herz bricht. Wie schaffe ich es, Sexualität wieder frei und schön zu erleben? Gerade falls er sich wirklich unterbinden lässt (macht er nur in Absprache mit mir). Ich will keine Hormone mehr nehmen, und auf Dauer ist verhüten mit Kondom ja auch nicht so prickelnd, NER* aber ist meinem Mann zu unsicher... Was zeigen Deine Erfahrungen mit Beziehungen, wenn der Partner sich unterbinden lässt?

Danke für Deine Hilfe!
Roswitha, 32 Jahre

 

*Symptothermale Verhütungsmethode


Liebe Roswitha

Ich habe diese Fragestellung gar nicht so selten in der Beratung. Manchmal geht es um das zweite Kind, das dritte oder auch das vierte. Ich möchte Dir zu Deiner Frage ein paar grundsätzliche Gedanken zum Überlegen geben. Ich beobachte immer wieder, wenn der Kinderwunsch auf Seite der Frau ist, dass diese Frauen oft schon als Kinder oder junge Erwachsene ganz bestimmte Vorstellungen hatten, wie viele Kinder sie mal haben werden. Deshalb leben sie in der Erwartung, welche Anzahl Kinder sich für sie „richtig“ anfühlt. Wenn dann diese Vorstellung nicht mit der des Mannes übereinstimmt, sind sie sehr unglücklich und fühlen sich unausgefüllt.

Doch ausgefüllt sollten wir uns eigentlich nicht mit den Kindern fühlen, sondern in uns selbst. Wir sollten uns selbst ganz fühlen und glücklich sein können. Für gläubige Menschen gehört natürlich der Aspekt des Glaubens zum Ausgefülltsein dazu. Sind wir aber nicht zufrieden mit uns selbst und dem, was wir haben, erwarten wir oft zu viel von unserer Umgebung. Vom Job, dem Ehepartner, den Kindern, Freunden, der Gemeinde usw. Kinder sind nicht dazu da, unserem Leben einen grundsätzlichen Sinn zu geben. Kinder sind eine Aufgabe des Lebens, klar, aber immer mit einer loslassenden Haltung, denn Kinder gehören sich selbst und nicht uns.

Kompromisse in der Partnerschaft finden immer auf dem Minimumfaktor statt. Das heisst, man findet sich dort, wo es noch für beide stimmt, ohne den anderen zu etwas zu zwingen. Dein Mann und Du haben sich bei Eurer Anzahl Kindern gemeinsam gefunden. Es wird der Beziehung schaden, wenn Du Dir ein weiteres Kind „ertrotzt“ oder sogar erzwingst, indem Du einfach schwanger wirst. Ich würde Dir sehr davon abraten. Des Menschen Herausforderung ist es in allen Lebenslagen, sich zu begnügen, sich genügen zu lassen, was in unserer Zeit nicht sehr populär ist. Nicht das "Haben" macht uns letztlich glücklich, sondern das "Sein". Du hast wundervolle Kinder und einen wundervollen Mann. Könnte dir das genügen? Könntest Du damit zufrieden sein? Die, die Ihr habt, sind immer noch mehr als keines – mal aus einer anderen Perspektive betrachtet.

Die Anzahl der Kinder ist letztlich auch eine Frage der Ressourcen: Kraft, Geduld, Geld, Wohnraum, Auto usw. Es bringt nichts, sich über die Kräfte hinaus zu verausgaben. Dein Mann spürt vielleicht, dass ein weiteres Kind seine Energie übersteigt. Ein weiteres Kind bedeutet - nochmals 20 Jahre voll gefordert. Mein Rat an Dich: Nimm allen Druck und alle Erwartungen weg von Deinem Mann. Allenfalls wird er dadurch bereit, sich die Kinderfrage nochmals durch den Kopf und das Herz gehen zu lassen. Möglicherweise bleibt es aber auch bei seinem Entschluss, den Du vielleicht aus Liebe zu ihm respektieren kannst. 

Zum Thema Vasektomie: Unterbinden beim Mann ist eine tolle Sache! Auch für die Entspanntheit in der Sexualität ist sie nur von Vorteil. Wir haben das selbst gemacht und ich kenne ganz viele Männer, die sich zu diesem Schritt entschlossen haben, mit gutem Resultat. Es ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff beim Mann. Vorübergehend kann es zu Schmerzen kommen, die aber verschwinden. Auf die Erektion und die Ejakualtion hat die Vasektomie keinen negativen Einfluss, auch nicht auf die Lust, im Gegenteil. Im Internet finden sich ganz viele Hinweise, hier nur einer davon: Vasektomie beim Mann.

Ich möchte Dir weiter sehr ans Herz legen, dass Du „Kinderhaben“, „Kinderwunsch“ und Sexualität versuchst zu trennen. Denn momentan hängt das bei Dir alles eng zusammen. Du denkst, Du könntest Sexualität nicht mehr geniessen, wenn sich Dein Mann unterbunden hat. Doch Sex und Fruchtbarkeit hängen nicht zwingend zusammen. Sexualität existiert um ihrer selbst willen. Weder im Paradies noch bei Jesus oder Paulus finden sich Fruchtbarkeitsaufforderungen (siehe ICH MÖCHTE KEINE KINDER). Und für die Sexualität wird es ganz schwierig, wenn der Kinderwunsch die grundlegende Motivation ist, Sex zu haben und zu geniessen. Denn bei diesen Paaren verschwindet die Sexualität, wenn der Kinderwunsch erfüllt ist.

Du schreibst nichts davon, ob Du meine Bücher gelesen hast. Aber das würde ich Dir sehr empfehlen. Setz Dich mit Deiner Sexualität auseinander, Dir, Deinem Mann und Eurer Beziehung zuliebe, unabhängig vom Kinderwunsch.

Ich hoffe, das hilft dir weiter. Herzliche Grüsse - Veronika

 

Ein Link zum Thema: ANGST VOR EINEM WEITEREN KIND


Liebe Veronika

Ganz herzlichen Dank für Deine wertvolle Antwort. Gestern hatte ich die Möglichkeit, am Nachmittag ein paar Stunden Zeit alleine mit mir und Gott zu verbringen. Dabei ist mir so einiges klar geworden. Unter anderem auch, dass ich meine Sicht auf mich und meine Familie ändern muss. ich brauche nicht noch ein weiteres Kind, um mich komplett zu fühlen. Ich will meine Augen auf meine Kinder, meinen Mann und mich als Frau/Mutter/Ehefrau richten und lernen, über diese "Dinge" richtig glücklich zu sein. 

Unser letztes Kind war über Monate sehr anstrengend und hat meine Kräfte gefordert. Ich konnte mein Baby viel zu wenig geniessen. Das wünschte ich mir "nachzuholen" mit einem weiteren Kind. Diese Gedanken hatte ich mir bis anhin nicht wirklich einzugestehen gewagt, weil ich es viel zu sehr bedauerte, die Zeit nicht ausgekostet zu haben, was mich sehr schmerzt. Aber ich darf das loslassen und vorwärts schauen, auf was ich habe.

Grüsse Dir, Roswitha

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September 8, 2017

ICH KÜSS NICHT GERN, SEIN MUNDGERUCH STÖRT - ODER BIN ICH ZU EMPFINDLICH?

by Veronika Schmidt in keine Lust, Küssen, Zusammenleben, Hygiene, 2017


foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

foto: liebesbegehren

Hallo Veronika

Ich bin seit zwei Jahren mit meinem Freund zusammen. Es ist meine erste Beziehung und seine auch. Die Beziehung läuft gut. Ich habe einfach eine sehr sensible Nase, was nicht immer so praktisch ist. Ich glaube nicht, dass mein Freund extrem Mundgeruch hat. Trotzdem macht es mich manchmal überhaupt nicht an, ekelt es mich ein bisschen, ihn zu küssen. Kann ich etwas dagegen tun? Kann er etwas tun? Ich leide an einer Milchunverträglichkeit. Besteht da ein Zusammenhang?

Gruss Benita, 32 Jahre


Liebe Benita

In einer Paarbeziehung braucht es immer wieder Mut, auch heikle Themen anzusprechen. Hygiene ist eines dieser Themen, Mundgeruch ein Teil davon. Was Dein Freund tun könnte, ist, regelmässig die Zähne zu putzen und Zahnzwischenräume und Zungenoberfläche zu reinigen, bevor er Dich trifft. Auch die Ernährung spielt bei Mundgeruch eine Rolle. Tipps dazu findet Ihr im Internet: . Natürlich solltest dieses Thema feinfühlig ansprechen. Doch eben – es könnte auch sein, dass Du hypersensible Geruchs- und Geschmacksempfindungen hast. Dazu findest Du hier einen Link zu einem Artikel: (Google Aufruf: sensibel auf Gerüche).

Oder – und das muss ich leider aus meiner Praxiserfahrung zumindest erwähnen – Du magst Deinen Freund „nicht riechen“. Liebespaare empfinden nicht nur eine emotionale Anziehung, sondern auch eine erotisch-körperliche, die auch den Geruchsinn beinhaltet. Die körperliche Anziehung ist eine Voraussetzung, damit wir uns gerne nahe sind, gerne kuscheln, schmusen, küssen und natürlich auch Sex haben. Wir mögen gerne die Haut, die Haare, den Körper des anderen riechen, berühren, küssen usw. und zwar überall. Der Mensch sucht sich einen Partner, den er gerne riechen kann. Tragischerweise kann sich durch eine Krankheit, Medikamente, Chemo etc. der Körpergeruch verändern, was die „Chemie“ eines Liebespaares empfindlich stören kann. Auch Rauchen und übermässiger Alkoholkonsum stören die Liebeschemie.

Körperliche Anziehung, „körperliche“ Verliebtheit und in der Folge dann auch Sex haben mit Körperflüssigkeiten, Austausch von Körperflüssigkeiten und den damit verbundenen Gerüchen und Geschmäckern zu tun - mit Schweiss, Speichel, Scheidenflüssigkeit, Samenflüssigkeit. Das gehört dazu – und wir sollten sowohl unseren eigenen Geruch und Geschmack (auch der Geschlechtsteile), als auch den des Partners mögen. Natürlich unter hygienischen Vorkehrungen.

Oft schenken Menschen den empfundenen Abneigungen nicht genügend Aufmerksamkeit. Gerade gläubige Paare, die mit der Sexualität bis zur Ehe warten, ignorieren entsprechende Alarmzeichen. Und sind dann vollkommen überrascht, wenn sie später feststellen, dass bei ihnen die sexuelle Anziehung und damit das sexuelle Begehren fehlt, ja, der andere sie vielleicht sogar abstösst. Oder sie stellen fest, dass sie sich nicht nur vor dem Körper des anderen ekeln, sondern auch vor ihrer eigenen Geschlechtsregion, den sexuellen Reaktionen oder vor Sex überhaupt.

Viele Frauen leben so sehr in ihren romantischen Vorstellungen von Verliebtheit und Liebe, da finden Körpersäfte, Körperreaktionen und Körperausscheidungen keinen Platz. Bei vielen Frauen endet die Vorstellungskraft beim schönen Hochzeitsfest. Liebe Benita, ich will Dir nicht zu nahe treten. Aber Du solltest vielleicht ein bisschen Bodenhaftung entwickeln, wie das Leben riecht. Das Leben transpiriert und dünstet, im Gegensatz zu unserer allgegenwärtigen Social-Media-Bilderwelt. Eine Beziehung die „gut läuft“, sagt noch nicht sehr viel über Verliebtheit und Anziehung aus. „Gut laufen“ kann auch heissen – wir sind beste Freunde und verstehen uns ausgezeichnet. Doch für eine dauerhafte Liebesbeziehung reicht das auf die Länge nicht aus. Deshalb sei ehrlich mit Dir selbst in Bezug auf die körperliche und sexuelle Anziehung. Gleichzeitig versuche, Deine Geruchs-, Geschmacks- und Empfindungswelt zu desensibilisieren, indem Du lernst, Dich darauf aktiv einzulassen, anstatt sie negativ zu bewerten. Das heisst - riechen wollen, schmecken wollen, empfinden wollen.

Herzliche Grüsse - Veronika

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May 19, 2017

Enttäuschendes Liebesleben wegen der Krankheit meines Mannes

by Veronika Schmidt in Beckenschaukel, Ehesex, keine Lust, Konflikte, männliche Sexualität, Schmerzen beim Sex, Selbstverantwortung, Stress, Zusammenleben, Krankheit, 2017


enttäuschend.ipg
enttäuschend.ipg

Hallo Veronika

Es ist etwas kompliziert. Mein Mann leidet unter einer Krankheit, die bewirkt, dass er unter ständiger muskulärer Anspannung steht. Diese Spannung geht aus von den Muskeln im oberen Rückenbereich und setzt sich fort durch den ganzen Körper bis in den Darm und Anusbereich. Sport hilft nicht, sondern verschlimmert alles noch.

Das hat Auswirkungen auf unser Sexleben. Wir schlafen kaum miteinander. Und wenn, muss ich damit anfangen, von sich aus kommt er nie zu mir. Er lässt sich gerne streicheln und auch oral befriedigen, dazu sagt er nie nein. Dazu musste ich mich aber, ehrlich gesagt, schon sehr überwinden. Doch ich tue es, damit wir Sex haben können. Nach dem Sex verkrampft sich sein Körper leider meistens noch mehr und er hat Schmerzen im Darm und Anus.

Ich habe schon oft über unserer Situation bitter geweint. Mein Mann gelobte zwar Besserung, doch nichts passierte. Ich habe ihm vorgeschlagen, dass wir einen Tag in der Woche oder alle zwei Wochen Zeit für uns nehmen, und uns nur streicheln und schauen, ob was draus wird. Er sagt, er vergisst den Sex einfach.

Leider wird meine Lust auch immer kleiner. Je mehr ich auf Sex mit ihm hoffe, desto enttäuschter bin ich, wenn nichts von ihm kommt. Deshalb dauert es nun oft Monate, bis wir wieder zusammen sind. Ich weiß einfach nicht mehr weiter. Ich habe meinem Mann vorgeschlagen, wir könnten das Thema Sex endgültig beerdigen, damit ich besser damit umgehen kann und er seine Ruhe hat. Doch das möchte er nicht, weil wir dann in seinen Augen keine richtige Ehe mehr führen. Ich weiß aber wirklich nicht was ich sonst noch tun soll.

Vielen Dank für das offene Ohr. Britta, 35 Jahre


Liebe Britta

Körperliche Einschränkungen sind leider ein grosser Sexkiller und brauchen von beiden Seiten Verständnis und die Bereitschaft, sich nicht entmutigen zu lassen. Zudem ist die Lust ein anfälliges Ding im Laufe einer Beziehung. Einige Umstände sind bei Euch sicher speziell, andere einfach Tatsachen, mit denen viele Partnerschaften zu kämpfen haben.

Es ist gut, wenn Du die Initiative ergreifst und Dir holst, was Du brauchst. Es ist nichts Aussergewöhnliches, dass die Initiative meist mehr vom einem Partner ausgeht. Darüber würde ich mir schlicht keinen Kopf mehr machen und das nicht als Ablehnung interpretieren. Aber achte dabei darauf, dass Du Dinge tust, die Dir Spass machen und zu denen Du Dich frei fühlst. Dazu gehört auch, dass Du ungeniert die Hand Deines Mannes führst, damit auch Du zu lustvollen Berührungen und zum Orgasmus kommst. Deine Idee ist gut, dass Ihr Euch Zeiten der Nähe und Zärtlichkeiten fest einplant. Einmal die Woche ist ein realistischer Vorsatz, der Euch die nötige Verbundenheit bringt. Versucht auch, Euch gegenseitig zu stimulieren und Lust und Befriedigung zu verschaffen, ohne zu penetrieren. Denn dann könnt Ihr ganz entspannt zusammenliegen.

Aufgrund Deiner Schilderungen könnte ich mir gut vorstellen, dass sich durch die Muskelkrankheit der Beckenboden Deines Mannes in der Erregung total verkrampft. Das würde die starken Schmerzen in diesem Bereich erklären. Deshalb würde ich Euch empfehlen, gezielte Entspannung der Beckenregion durch spezifische Übungen zu erlernen. Denn Erregungssteigerung funktioniert hervorragend durch entspannte, wellenförmige Beckenbewegungen und Beckenbodenmuskeln, die vor allem gut loslassen können, sich aber auch vielfältig bewegen lassen. Ein sehr gutes Wahrnehmungstraining für den Körper ist die Feldenkrais Methode (www.feldenkrais.de oder www.feldenkrais.ch). Diese Methode kann zudem Deinem Mann grundsätzlich helfen, seinen Körper mehr zu entspannen.

In meinem nächsten Buch ALLTAGSLUST – ganz entspannt zum guten Sex, könnt Ihr viele Anregungen finden für gegenseitige lustvolle Aktivitäten und Stimulation, entspannte Sexstellungen, dazu Ausführungen, wie die Lust funktioniert und welche Beziehungsmechanismen das Liebesleben belasten. Das Buch lehrt Euch lustvolle Berührungen, eine differenzierte Körperwahrnehmung und eine ganzheitliche Entdeckung der Sexualität, die viel Genuss bringt. Ihr findet im Buch ebenfalls ausführliche Erklärungen und Übungen für die Entspannung des Beckenbodens. Denn für die allermeisten Menschen ist der zu angespannte Beckenboden das grösste Problem beim Sex.

Den Sex ad acta legen, finde ich keine gute Idee. Das wird Euch nur Frust bringen und Euch voneinander entfernen. Ich hoffe, dass Ihr zusammen einen guten Weg der Besserung findet und grüsse Dich herzlich - Veronika

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© by Veronika Schmidt. Publikation, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung.